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  4. Weihnachtsmuffel und Grinch: Warum wir Menschen brauchen, die Weihnachten hassen

Rücksichtslos aber dennoch notwendig

Warum wir Weihnachtsmuffel tatsächlich brauchen

Ja, das klingt vielleicht etwas böse. Aber würde die Welt nur aus netten Menschen bestehen, würde laut verschiedener Untersuchungen einiges schief laufen. Also aufgepasst, liebe Grinchs, ihr werdet gebraucht. Warum? Weiterlesen.

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The Grinch hangs outside a helicopter hangar in the morning light before flying above the Harbour on July 24, 2018 in Sydney, Australia.

Nicht immer nett zu sein, hat auch so seine Vorteile …

Getty Images

Endlich ist die Weihnachtszeit da. Die Lichtlein brennen überall, drinnen kuscheln wir uns mit heisser Schoggi und Glühwein ein und im Radio laufen Weihnachtslieder in der Dauerschleife. Ja, wir sind so happy wie ein kleines Kind im Süssigkeitenladen. Ausser natürlich diejenigen von uns, die weder Weihnachtssongs, noch Lichtlein oder Glühwein mögen (Letzteres ist uns nach wie vor ein Rätsel). Die Art von Mensch, die lieber dominant und egoistisch ist, als gemeinsam die schönste Zeit des Jahres zu feiern. Die Grinchs

Natürlich wollen wir hier niemandem übelnehmen, wenn er oder sie kein Weihnachtsfan ist. Viel mehr sogar wollen wir danke sagen, denn die Welt braucht euch.

Ein starkes (und unangenehmes) Durchsetzungsvermögen

Fangen wir von vorne an. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass nette Menschen meist als harmlos gelten. Das klingt erst mal nicht schlecht, kann aber für den/die Betroffenen ganz schön mühsam werden. Wer nett ist, wird nämlich gemocht, allerdings traut man der Person nicht wirklich viel zu. Nette Menschen werden schlichtweg nicht als ernsthafte Konkurrenz eingestuft. Ein Forscher*innnenteam der Stanford University in den USA hat sich das mal genauer angeschaut.

Das Team verteilte unter den Teilnehmenden 20 Dollar, welche sie behalten oder teilen konnten. Dabei konnten sie ausserdem entscheiden, ob ihre Gruppe beim Splitten des Geldes gleichzeitig einer anderen Gruppe schaden wollten. Danach wurden alle befragt, wie sie das Verhalten ihrer Gruppenmitglieder empfanden. Das Ergebnis: Ein egoistisches Verhalten und das unfaire Behandeln einer anderen Gruppe führte dazu, dass die entsprechenden Personen zwar als unangenehm, aber auch als dominant wahrgenommen wurde.

Egoismus dominiert, Nettigkeit verlängert das Leben

Die Erkenntnisse des Forscher*innenteams bestätigten sich auch beim zweiten Teil des Experiments. Dabei mussten die Teilnehmenden einen Chef oder eine Chefin für ihre Gruppe bestimmen. Und siehe da: Die dominanten Egoist*innen wurden am ehesten gewählt. Der Grund dafür liegt laut den Forscher*innen auf der Hand: Die netten Leute wurden nicht als effiziente Führungskräfte eingestuft, die im Falle eines Konflikts lösungsorientiert durchgreifen. 

Die Welt braucht also unangenehme Egoist*innen und Grinchs, die sich von netten Menschen abheben und auch mal rigoros durchgreifen können. Allerdings besagt eine Studie der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie, dass eine freundliche Lebenshaltung das Leben um bis zu 20 Prozent verlängern kann. Naja, wir überlassen jetzt mal euch, für welche Einstellung ihr euch entscheidet – und wünschen frohe Festtage!

Von Style am 6. Dezember 2022 - 16:00 Uhr, aktualisiert 6. Dezember 2023 - 16:05 Uhr