1. Home
  2. Family
  3. Alltag
  4. Tipps und Motivation von Müttern für Schwangere: Darum lohnt es sich, natürlich zu gebären

Tipps für eine vaginale Geburt

Darum lohnt es sich, natürlich zu gebären

Nicht jede Frau hat die Möglichkeit, natürlich zu gebären. Wie wunderbar, dass wir in einem Land leben, wo ein Kaiserschnitt unter besten medizinischen Voraussetzungen stattfinden kann. Doch auch immer mehr Frauen, die medizinisch gesehen keinen Grund dazu haben, entscheiden sich für einen Kaiserschnitt. Schade! Finden wir. Und verraten euch unsere wichtigsten Mutmacher-Tipps und Gründe, warum wir das natürliche Gebären so toll finden.

Artikel teilen

Eltern mit Neugeborenem

Und jetzt nur noch geniessen: Eltern herzen ihr Neugeborenes.

Getty Images

Auch ihr zweiter Sohn werde durch einen geplanten Kaiserschnitt auf die Welt kommen, verkündete  Mirjam «Mimi» Jäger, 37, dieser Tage öffentlich. «Ich konnte mich mit dem Gedanken einer natürlichen Geburt nie anfreunden, ich finde ihn befremdend, sie kommt daher für mich nicht infrage.»

Dass die Ex-Freestyle-Skifahrerin und Influencerin mit ihrer Haltung kein Sonderfall ist, zeigte sich gestern Abend auch im SRF-Gesundheitsmagazin «Puls» im Beitrag zur «Kaiserschnitt-Hochburg Schweiz»: Gut jedes dritte Kind kommt in unserem Land per Kaiserschnitt auf die Welt. Eine neue Leitlinie von Fachleuten aus verschiedensten Disziplinen rund um die Geburt soll den Eingriff nun regeln. Und so die Kaiserschnittrate senken. Denn die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass nur rund 15 Prozent der Kaiserschnitte nötig wären.

In unserem Family Team hat es mehrere Mütter, die wunderbare natürliche Geburten erleben durften. Wir verraten unsere zehn besten Mutmacher-Tipps und Gründe, warum wir das unbedingt wieder so machen würden – falls aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht.

Unsere zehn besten Mutmacher-Tipps und Gründe für eine natürliche Geburt
  • Eine vaginale Geburt ist der natürliche Weg, ein Kind auf die Welt zu bringen, der Körper der Frau ist gemacht dafür. Treten unter der Geburt Probleme auf, kann man jederzeit auf einen Notkaiserschnitt umsteigen.
     
  • Auch wenn die Zahl der Kaiserschnitte in den vergangenen Jahren gestiegen ist – ein weitaus grösserer Teil der schwangeren Frauen (in der Schweiz zwei Drittel) bringen ihre Kinder auf dem natürlichen Weg zur Welt. Auch ihr schafft das!
     
  • Lasst euch ermutigen, beruhigen, aufklären, verzaubern und in eurer Vorfreude aufs Baby stärken von den vielen so wunderbaren, kompetenten und einfühlsamen Fachleuten, die euch auf eurem Weg durch Schwangerschaft und Geburt begleiten: Gynäkologen, Hebammen, Schwangerschaftsyogalehrer, Geburtsvorbereitungskursleiterinnen, Doulas, etc.
     
  • Lasst euch von diesen Fachleuten auch darüber aufklären, was für Hilfsmittel euch während der Geburt zur Verfügung stehen, da gibt es nämlich ein breites Angebot – seien es natürliche Methoden wie das Hypnobirthing, homöpathische Mittel oder Equipment wie Gebärwanne, Pezziball, Mayahocker etc. Die Periduralanästhesie (PDA) ermöglicht gar eine weitgehend schmerzfreie Geburt.
     
  • Sprecht während der Schwangerschaft nur mit Frauen, die positive Geburtserlebnisse hatten und bei Bedarf gute Tipps haben, wer und was ihnen dabei behilflich war.
Schwangere und Mütter mit Babys am Spazieren

Gute Laune ist ansteckend: Gebt euch als Schwangere also lieber mit Mamas ab, die Positives über Schwangerschaft und Geburt zu berichten haben.

Getty Images
  • Seid lieb zu euch selbst! Macht, was euch gut tut. Versucht, die Schwangerschaft so gut als möglich zu geniessen, euch auf den Zauber dieser wunderbaren Zeit einlassen zu können. Hier ein paar Tipps dafür.
     
  • Macht euch bewusst: Euer Baby profitiert von all den wissenschaftlich erwiesenen Vorzügen der natürlichen Geburt, welche seine Gesundheit kurz- und langfristig fördern. Die während der Wehen von der Mutter freigesetzten Hormone fördern unter anderem den Stoffwechsel des Kindes, beschleunigen seine Lungenreife oder stärken das Bindungsverhalten. Während des Geburtsvorgangs werden seine Lungen ausgepresst, sodass es weniger Atemprobleme gibt als nach einem Kaiserschnitt. Die Bakterienflora des Geburtskanals überträgt sich auf das Baby, sodass dieses über ein gesunderes Immunsystem verfügt. Manche Studien zeigen auch, dass Kinder, die auf natürlichem Weg auf die Welt kommen, später weniger schreien.
     
  • Der Kaiserschnitt ist eine grössere Bauchoperation, von der sich euer Körper erholen muss. Auch nach einer natürlichen Geburt braucht ihr Erholung, aber es ist erwiesen, dass ihr im Normalfall schneller wieder fit seid – und euch entsprechend schneller selbständig um euer Baby kümmern könnt.
     
  • Euer Partner oder eure Partnerin (oder wen ihr als Geburtshelferin oder Geburtshelfer auserwählt) wird euch für eure Leistung lieben und bewundern! (Und in der darauf folgenden Zeit hoffentlich ein bisschen verwöhnen …)
     
  • Ihr geniesst nach der Geburt das tolle Gefühl, es geschafft zu haben. Und das noch viel schönere Gefühl, es im Teamwork mit eurem Kind  geschafft zu haben! Stellt euch vor, wie ihr nach der Geburt zu eurem Baby sagen könnt: «Du und ich, wir haben das zusammen geschafft.» – Die beste Vorbereitung für alle kommenden Hürden im Leben, die ihr ebenfalls zusammen meistern werdet.

 

Von Christa Hürlimann am 8. September 2020 - 17:53 Uhr