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  4. Herzogin Meghan hat Geburtstag: Ihr Weg aus den USA an Harrys Seite und zurück

Die Herzogin wird 39

Meghans Weg von den USA in den Briten-Palast – und zurück

Von der einfachen Schauspielerin zur Herzogin: Meghan lebte den Traum vieler – doch es war nicht der ihrige. Keine zwei Jahre nach ihrer Hochzeit ist sie kein Royal mehr. Zu ihrem 39. Geburtstag blicken wir zurück auf Meghans turbulenten Weg.

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ROTORUA, NEW ZEALAND - OCTOBER 31:  Meghan, Duchess of Sussex visits Te Papaiouru Marae for a formal powhiri and luncheon on October 31, 2018 in Rotorua, New Zealand. The Duke and Duchess of Sussex are on their official 16-day Autumn tour visiting cities in Australia, Fiji, Tonga and New Zealand.  (Photo by Samir Hussein/Samir Hussein/WireImage)

Im Scheinwerferlicht: Seit ihrer Beziehung mit Harry wird Meghans Leben genau verfolgt.

Samir Hussein/WireImage

Sie war nie eine Tellerwäscherin. Und doch lebte Meghan Markle, die am Dienstag ihren 39. Geburtstag feiert, so etwas wie den amerikanischen Traum.

Sie, die Schauspielerin, in einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Die Mutter, Doria, 63, arbeitet im Reisebüro, Vater Thomas, 76, ist Beleuchter beim Film. Das Leben in Los Angeles? Bescheiden. Dort, wo Meghan aufwächst, gehören Bandenkriege, Überfälle und Mord zum Alltag. Im Stadtteil Crenshaw ist die heile Welt des Buckingham Palace weit weg. Fast 9000 Kilometer trennen Meghan von ihrem künftigen Zuhause. Dass es einst dort landen würde, denkt das Mädchen zu diesem Zeitpunkt wohl kaum. Zu viel Distanz liegt zwischen ihrem Daheim in den USA und demjenigen von ihrem Ehemann in spe Prinz Harry, 35, in London – in Meilen, aber auch gefühlt.

Herzogin Meghan Doria Ragland

Mit ihrer Mutter Doria versteht sich Meghan wunderbar. Sie unterstützte ihre Tochter auch bei der Hochzeit mit Harry. Das Verhältnis zu Vater Thomas hingegen ist heute schwierig. 

Getty Images

Als Meghan sechs ist, lassen sich ihre Eltern scheiden. Doria erhält das Sorgerecht – und setzt alles daran, Meghan eine gute Ausbildung zu ermöglichen. 2002 muss sie schliesslich Insolvenz anmelden. «Wir sind die Leute, die unten wohnen», sagt Meghans Tante Ava Burrows der «Daily Mail». 

Auch als Schauspielerin geht Meghan erst einmal untendurch. Nach dem Abschluss der Highschool studiert sie Theaterwissenschaften und internationale Beziehungen. Sie macht ein Praktikum auf der US-Botschaft in Buenos Aires, doch bald darauf wird eine Künstleragentur auf sie aufmerksam. 2002 gibt sie ihr Fernsehdebüt. Doch die Jobs, die sie sich angelt, versprechen nicht den grossen Durchbruch. Sie fungiert als Koffergirl bei «Deal or No Deal», spielt in Pilotfolgen von fünf verschiedenen Serien mit – die jedoch nie in Auftrag gegeben werden. 

Herzogin Meghan

Der Durchbruch: In «Suits» spielt Meghan die Rechtsanwaltsfachangestellte Rachel Zane

NBCU Photo Bank/NBCUniversal via

Dann, 2011, kommt sie: die Rolle, die Meghans Leben verändern sollte. In «Suits» spielt sie die Rechtsanwaltsfachangestellte Rachel Zane. Und hat mit der TV-Serie ihren Durchbruch als Schauspielerin. Sieben Jahre lang mimt sie die Rolle – bis diejenige als Prinzengemahlin ihr alle Zeit abverlangt. 

Plötzlich Herzogin

Im Juni 2016 trifft Meghan im Londoner «Soho House» erstmals auf ihren Märchenprinzen. Der per Zufall auch der Prinz von Grossbritannien ist: Harry. Rund vier Monate können die beiden ihre Liaison für sich behalten – dann platzt Harry im November 2016 der Kragen. Als erste Gerüchte um die beiden laut werden, heften sich Paparazzi an Meghans Fersen – und an die ihrer Familie. Von «Beschimpfungen und Belästigungen» ist im Statement zu lesen, das Harry herausgibt. Im Beschwerdebrief ist allerdings erstmals von Meghan als «seine Freundin» die Rede. Damit macht Harry alles klar: Markle ist die neue Frau an seiner Seite.

Es dauert nur knapp ein Jahr, bis das Paar die Verlobung bekanntgibt. Die Freude im Palast ist gross. «Es ist wunderschön zu sehen, wie glücklich Harry und Meghan sind», lassen sich Harrys Bruder William, 38, und seine Frau Kate, 38, zitieren. 

Prinz Harry Herzogin Meghan

Glück in einem Foto: Im November 2017 geben Prinz Harry und Herzogin Meghan ihre Verlobung bekannt. Beim offiziellen Fototermin können sie ihr Strahlen nicht verbergen.

Getty Images

Am 19. Mai 2018 schliesslich hat das Märchen seinen Höhepunkt: Harry und Meghan heiraten in der Kapelle St. George's auf dem Gelände von Schloss Windsor. Plötzlich Prinzessin wird Meghan nicht: Der Titel ist nur gebürtigen Royals vorbehalten. Doch mit der traumhaften Vermählung im Frühling ist Meghan plötzlich Herzogin. Herzogin von Sussex.

In den Folgemonaten interessiert eine Frage auf der Insel brennend: Wann kommt das erste Kind? Am 15. Oktober 2018 werden die Royal-Fans rund um den Globus erlöst: Der Palast gibt Meghans Schwangerschaft bekannt.

Herzogin Meghan Prinz Harry

Der Höhepunkt ihres Märchens: Am 19. Mai 2018 geben sich Prinz Harry und Herzogin Meghan das Jawort.

Getty Images

Fortan wandert der Blick der Öffentlichkeit auf Meghans Körpermitte. Das Geburtsdatum im «Frühjahr 2019» bleibt allerdings geheim. Alle Welt blickt gebannt nach Grossbritannien, als es Frühling wird. Der royale Erdenbürger lässt sich Zeit: Am 6. Mai wird er schliesslich geboren. Und zwei Monate später auf den Namen Archie Harrison Mountbatten-Windsor getauft. Adelstitel trägt er keinen – ein erstes Indiz darauf, was folgen wird?

Denn ganz allgemein läuft bei Meghan und Harry alles ein bisschen anders als bei den Windsors vor ihnen. Statt einen Live-Ticker zur Geburt ihres Sohnes zu starten, wird die Öffentlichkeit nur kurz vor der Niederkunft des Sprösslings über die Wehen informiert, in denen Meghan liegt. Statt das Kind, wie bei Herzogin Kate sieben Stunden nach der Geburt vor dem Spital zu präsentieren, lädt das Paar eine Handvoll Journalisten und Fotografen ins Schloss Windsor ein, um drei Tage nach der Geburt das Verlangen nach ersten Babybildern zu stillen.

Alles anders

Die Monate gehen ins Land. Archie hat seinen ersten offiziellen Auftritt in Südafrika, seine Eltern besuchen Anlässe, nehmen Geschenke entgegen, halten Reden. Bis zum 8. Januar 2020, als damit plötzlich Schluss sein soll.

Herzogin Meghan Prinz Harry Archie

Seinen ersten richtigen Auftritt hat Archie in Südafrika. In gelöster Atmosphäre verzaubert der Mini-Royal die Adel-Fans. 

WireImage

Harry und Meghan kündigen per Ende März. Sie wollen von ihrem Amt als «hochrangige Royals» zurücktreten und finanziell unabhängig sein. Das Echo ist enorm: Der Megxit – eine Verschmelzung aus «Meghan» und «Exit» – ist geboren! Obwohl es eigentlich ein Harryvederci war, wie später rauskommt. 

Die Queen unterstützt Harrys und Meghans Wunsch, lässt sie verlauten. Allerdings hätte sie es «vorgezogen, dass sie vollzeitlich arbeitende Mitglieder der königlichen Familie bleiben würden». Die Sussexes lassen sich nicht mehr umstimmen. Brechen ihre Zelte in London ab und gehen zunächst nach Kanada, später nach Los Angeles. Mitte März 2020 haben sie am Commonwealth Day ihren letzten offiziellen Auftritt als Mitglieder der royalen Familie. Per 31. März 2020 ist Schluss: Harry und Meghan werden zu Suss-Ex-Royals.

Prinz Harry Herzogin Meghan

Der letzte offizielle Auftritt als Royals: Im Dienste der Queen besuchen Herzogin Meghan und Prinz Harry den Commonwealth Day.

Samir Hussein/WireImage

Ihren Titel dürfen sie behalten, aber nutzen dürfen sie ihn nicht mehr. Vorbei ist es damit auch mit ihrem Instagram-Account «sussexroyal». Die Auftritte seither? Spärlich. In der Corona-Krise schalten sie sich zwischendurch mal per Videokonferenz ein, Archies ersten Geburtstag feiern sie mit einer Gschichtlistunde. Ansonsten halten sich Meghan und Harry weitestgehend aus der Öffentlichkeit raus – sind aber stets in den Schlagzeilen. Mal ist ein angeblicher Streit von Harry mit Bruder William schuld, ein andermal wird der mutmassliche Zoff zwischen Meghan und ihrer Schwägerin Kate an Strumpfis aufgehängt.

Was gegenwärtig für Tumult sorgt: Mitte August erscheint eine Biografie über Harry und Meghan, die den Weg in ihr «normales» Leben porträtieren soll. Obwohl das Paar einer offiziellen Mitteilung des Palasts zufolge nicht am Buch mitgearbeitet hat, wird es sehnlichst erwartet. Weil darin endlich die wahren Gründe für den Zoff zwischen den Cambridges und den Sussexes aufgedeckt werden sollen. Weil Meghan im Werk zitiert werden soll, wie verloren sie sich in der Windsor-Familie von Beginn an gefühlt habe. Und wohl auch, weil es den bedeutenden Namen «Finding Freedom» trägt. 

Ob sie ihre Freiheit wirklich gefunden hat? Es wäre das wohl schönste Geburtstagsgeschenk, das sich Meghan selbst machen könnte. Auch wenn sie dafür etwas Distanz zum Buckingham-Palast herstellen musste. 9000 Kilometer, um genau zu sein, und damit so viel, wie Harry und sie einst trennten. Das Billett ins Herzoginnen-Dasein – es sollte kein One-Way-Ticket sein.

Von Ramona Hirt am 4. August 2020 - 06:09 Uhr