Jetzt ist es raus: Gucci trennt sich nach fast acht Jahren überraschend von seinem Creative Director Alessandro Michele. Michele habe «durch seine bahnbrechende Kreativität eine fundamentale Rolle dabei gespielt, die Marke zu dem zu machen, was sie heute ist», teilte die italienische Marke, die zum Kering-Konzern gehört, am späten Mittwochabend mit.
Neu entfachtes Feuer
Der 49-Jährige zählt zu den einflussreichsten Modemachern unserer Zeit. Sein romantisch-verspielter Stil, der Geschlechtergrenzen verschmelzen lässt, verhalf dem einst schwächelnden Unternehmen erneut zum Erfolg. Der Maestro liess für eine Fashionshow den Hollywood Boulevard in Los Angeles sperren, ernannte Harry Styles – den wohl begehrtesten Musiker unserer Zeit – zum Gucci-Gesicht und baute eine Sehnsuchtsmarke auf, die sowohl bei Frauen als auch bei Männern gleichermassen begehrenswert war. Dank seiner Kreationen stiegen die Umsätze des Modehauses auf zehn Milliarden Franken pro Jahr, Gucci wurde wieder in einem Atemzug mit Chanel und Louis Vuitton genannt.
Zuletzt hatte die Begeisterung unter Branchen-Insidern für seine Kreationen jedoch nachgelassen. Zu repetitiv waren seine Kollektionen, Gucci leidet an Markenmüdigkeit. Wer das Creative-Director-Zepter nun übernimmt, ist noch ungewiss. Fest steht allerdings, dass der Römer die Modeindustrie zu einem diverseren Ort gemacht hat und nicht nur unser Herz aufgrund dieser News heute ein wenig blutet: