Eine neue Studie aus Schottland befasste sich mit der Frage, wann die Ansteckungsgefahr für Covid-19 am grössten ist. Dafür hat ein Forscherteam von der University of St. Andrews knapp 80 Studien zum Thema ausgewertet. Auch Ergebnisse aus Kontaktverfolgungsstudien wurden miteinbezogen.
Das Ergebnis: Die fünf Tage nach dem Auftreten der ersten Symptome sind Covid-19-Erkrankte besonders ansteckend. Das bedeutet, dass die Übertragung vor allem in der ersten Phase stattfindet. Die Forscher untersuchten, wie lange das Virus im menschlichen Organismus nachzuweisen ist. Dafür analysierten sie Stuhl- und Atemproben. In vielen Fällen wird das Virus noch über mehrere Wochen nach der Ansteckung ausgeschieden. Die Frage ist: Wie infektiös ist die gefundene Virenmenge noch?
Viren sind für mehrere Wochen nachweisbar
Die Forscher konnten zeigen: In den oberen Atemwegen war das Virus durchschnittlich noch 17 Tage nach der Symptom-Phase auffindbar, in den unteren Atemwege 15 Tage. Trotzdem stellte sich heraus, dass in den Proben, die fünf Tage nach den ersten Symptomen entnommen wurden, das Virusmaterial keine neuen Infektionen verursachen konnte.
Interessant sind diese Ergebnisse auch bezüglich positiver PCR-Tests. Sie würden bedeuten, dass ein positives Ergebnis nicht automatisch für neue Ansteckungen sorgt. Weiter zeigte die Untersuchung, dass bei asymptomatischen Patienten, also Personen die am neuen Coronavirus erkrankt sind, aber keine typischen Symptome haben, das Virusmaterial weniger lang im Körper nachweisbar ist. Das heisst allerdings leider nicht, dass solche Personen weniger ansteckend sind. Immerhin vermuten die Forscher, dass dadurch die Dauer der Inkubation verkürzt wird.
Quarantänedauer ist angemessen
Die Studienergebnisse sind ausserdem wichtig für die Frage der Quarantänedauer. Viele finden, diese sei zu lang. Die Forscher sind aufgrund ihrer Auswertungen anderer Meinung: Zehn Tage scheinen ihnen angemessen und ausreichend.