1. Home
  2. Family
  3. Alltag
  4. Erstausstattung für Babys: Diese 15 Dinge braucht ihr nicht!
Neu-Eltern im Konsumdschungel

Diese Erstanschaffungen sind rausgeworfenes Geld

Bei den vielen Dingen, die man scheinbar für ein Baby braucht, sehen viele Eltern den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Für das eigene Kind nur das Beste? Klar! Aber mehr ist nicht gleich besser.

Artikel teilen

Portrait of beautiful young parents and cute baby looking at camera and smiling while lying together in bed

Liebe, Wärme, Nahrung: Am Anfang braucht ein Baby nicht viel.

imago images/GeorgeRudy

Der Markt für Babyzubehör ist ein Milliardengeschäft. Vom perfekten Nuggi, über den besten Buggy bis hin zur kompletten Kinderzimmergarnitur gibt es alles was das Eltern-Herz – scheinbar – begehrt. Einiges braucht man wirklich, auf anderes kann man getrost verzichten. Wir verraten euch unsere Top 15 der Dinge, die ihr nicht schon von Anfang an oder überhaupt nie kaufen müsst. 

1. Wickeltasche 
Es gibt sie in allen möglichen Farben und Formen, Grössen und Trageweisen. Und doch ist die überteuerte Wickeltasche etwas vom Unnötigsten, das man sich anschaffen kann. Viel sinnvoller ist eine Tasche, die ihr auch sonst benutzt, so auszustatten, dass ihr für jedes Outing mit dem Baby gerüstet seid. Und viel ist das nicht: Ein Windel-Etui und Feuchttücher, eine faltbare Wickelunterlage, Wechselkleider, Nuschi, allenfalls ein Nuggi und ein Fläschchen samt Pulver und Wasser, falls ihr nicht stillt

2. Wickelkommode
Wickelkommoden sind sperrig, haben oft grauslige Baby-Motive drauf und wandern ins Brocki, wenn das Kind keine Windeln mehr braucht. Statt einer Wickelkommode sucht man sich besser eine hübsche Wickelunterlage aus, die auf eine bereits vorhandene Kommode draufkommt. Das funktioniert tip top, spart Ressourcen und ist bei Bedarf im Handumdrehen wieder ein ganz neutrales Möbelstück. Wickeln geht mit Wickelunterlage auch auf dem Boden, so kann man sitzen und ein grösseres Geschwisterchen kann Mama oder Papa wunderbar zu Hand gehen. Und wer das Bett bevorzugt, braucht nichts ausser einem (wasserdichten) Tuch als Unterlage.

3. Windeleimer mit Kassetten
Das Prinzip ist vielversprechend: Deckel auf, Windel rein, drehen und weg ist der Geruch. Doch die Säcke, die so ein spezieller Windeleimer braucht, sind ganz schön teuer. Besser man kauft einen geruchsdichten Abfalleimer, der mit herkömmlichen Abfallsäcken verwendet wird. 

4. Babybett
Es ist gefühlt das Erste, woran werdende Eltern denken, wenn jemand «Erstausstattung» sagt. Und doch ist es nicht unbedingt notwendig. Am Anfang kann ein Beistellbettchen das Leben von stillenden Müttern erleichtert, ja. Aber ein eigenes Bett – und ein eigenes Zimmer – braucht noch kein Baby. Es kann gut so lange im Bett der Eltern bleiben, bis es gut schlafen gelernt hat und/oder die Grossen merken, dass sie mehr Raum für Zweisamkeit brauchen.

5. Babyfon
Hier scheiden sich die Geister, aber wir behaupten jetzt ganz frech, dass ihr kein Babyfon braucht. Ausser ihr wohnt in einem mehrstöckigen Haus, das dermassen gut isoliert ist, dass ihr keinen Mux aus anderen Zimmern hört. Zudem sollte sich in Baby- und Kinderzimmern so wenig Elektronik wie möglich befinden. Wer trotzdem nicht verzichten will, muss wenigstens nicht zur High-Tech-Variante greifen, bei der das Baby auf einer Sensormatte liegt und jede seiner Bewegungen mit dem Babyfon genau aufgezeichnet wird. Das Kind wird auch ohne gross, versprochen.

6. Baby-Badewanne
Babys sind am Anfang so klein, dass man sie problemlos im Waschbecken baden kann. Wenn sie etwas grösser sind, spricht alles für eine schöne Eltern-Kind-Badestunde. Zusammen in der Wanne macht es sowieso mehr Spass und wirkt auch auf müde Mütter und Väter entspannend. Das gilt übrigens auch für eine gemeinsame Dusche, solltet ihr keine Badewanne haben. Win-win!

7. Baby-Badetücher
Sie haben herzige Kapuzen mit Hasenohren dran und sind ganz weich. Trotzdem könnt ihr gut auf Baby-Badetücher verzichten. Eure eigenen Exemplare tun den Job – Baby warm halten und abtrocknen – genauso gut.

8. Heizstrahler
Hose ausziehen, Body auf, Windel weg, Popo putzen und kurz lüften lassen, neue Windel anziehen, Body zu, Hose drüber – fertig. Im Sommer sowieso, aber auch in der kalten Jahreszeit sind die Wohnungen und Häuser gut geheizt und warm genug, um ein Baby zu wickeln, ohne dass es erfriert. Wenn ihr euch fürs Wickeln extra viel Zeit nehmen wollt, ist es eine Überlegung wert, ansonsten braucht ihr wirklich keinen Heizstrahler. Nachkaufen kann man immer noch.

9. Flaschenwärmer
Noch ein Gerät, die in der Küche rumsteht? Lieber nicht. Der Flaschenwärmer wird oft als Lebensretter angepriesen. Tatsächlich kommt man wunderbar ohne ihn zurecht. Wer sich das Leben einfach machen möchte, kocht morgens Wasser und füllt es in eine Thermoskanne. Wenn das Baby Hunger hat, mixt man dieses mit kaltem Wasser und dem Pulver zu einer perfekt temperierten Milch. Mit der Zeit hat man den Dreh total raus und kann wirklich auf den Wärmer verzichten.

10. Süsse aber unbequeme Kinderkleidung
Die Läden und Onlineshops sind voll von süssen Baby-Outfits. Wir verstehen das schon, Style ist nicht nur was für Erwachsene. Aber fürs Baby sollte es vor allem bequem sein, es liegt schliesslich die meiste Zeit. Das heisst möglichst weiche Stoffe und keine Reissverschlüsse, Knöpfe am Rücken oder Oberteile, die mühsam über den Kopf gestülpt werden müssen. Auch die Jeans darf noch ein bisschen warten.

vater gibt baby fläschchen

Mit etwas Übung bekommt man auch ohne Flaschenwärmer eine perfekt temperierte Milch fürs Baby hin.

Imago

11. Babyschuhe
Ja, Mini-Turnschuhe sind wirklich lustig. Und dann war es das auch schon. Denn sie sind total unpraktisch. Schuhe sind ja bekanntlich zum Laufen da und nach unserer Erfahrung laufen Babys nicht mit drei Wochen und auch nicht mit fünf Monaten. Stattdessen spielen sie gerne mit ihren Füssen, was mit Schuhen dran nicht so gut geht. 

12. Babyspielzeug
Babys entdecken die Welt von Null auf, für sie ist alles spannend. Sie kommen nicht zur Welt und verlangen nach blinkenden und farbigen Plastikspielsachen. Deshalb kann man ihnen auch Alltagsgegenstände zum Spielen geben. Wie wäre es mit einem Becher, einem Kochlöffel oder einem Stofftuch? Und wenn ihr euch doch für herkömmliche Spielsachen entscheidet, lieber klein anfangen und nicht zu viel auf einmal kaufen. 

13. Kuscheltiere
Sie sind so herzig, so weich, so kuschelig: Kuscheltiere mag fast jedes Kind. Doch mehr als ein oder zwei Exemplare braucht es nicht. Wer nicht irgendwann vor einem Riesenhaufen an unbenutzten Teddybären und Plüschhunden stehen will, gibt am besten dem Jöh-Effekt im Spielzeugladen nicht nach. Es wird sich nur stapeln und kaum ein Kind wird sich dauerhaft für sie interessieren. Man darf also auch Grosseltern, Verwandte und Freunde darauf hinweisen, dass es gerne was anderes sein darf zur Geburt, als Kuschel-Delfin Nummer 7.

14. Zu viele Pflegeprodukte
Shampoos, Badezusätze, Öle, Cremes: Wenn man der Werbung glaubt, müssen Babys ab dem ersten Tag mit verschiedenen Mittelchen gewaschen und eingeschmiert werden. Doch das muss nicht sein. Die Haut ist noch so zart, dass weniger mehr ist. Fürs Baden reicht eigentlich Wasser, wer will gibt ein paar Tropfen (Oliven-)Öl dazu. Mit einer guten Wundschutzcreme und einer Creme für trockene Haut fahrt ihr schon sehr gut. Bei Unsicherheiten sprecht ihr am besten mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt. 

15. Kinderwagen, die nicht mitwachsen 
Der Preis für einen richtig guten Buggy wirkt abschreckend. Der Denkfehler, der dann aber vielen Eltern passiert, kostet sie letztlich aber mehr. So kaufen sie als Erstes ein Modell, auf welches man den Maxi Cosi draufstellen kann, dann muss ein Wagen her, in dem das Kind sitzt und später dann, wenn ein Geschwisterchen auf dem Weg ist, muss es nochmals ein neuer Buggy sein, damit beide Platz haben. Und weil man sich für ein Modell mit kleinen Plastikrädern entschieden hat und dann merkt, dass damit kein Waldspaziergang möglich ist, muss halt nochmals ein anderes Gerät her. Glaubt uns, es lohnt sich wirklich, von Anfang an in einen guten Kinderwagen zu investieren. Einer, den man umbauen und so einstellen kann, dass er mit dem Kind – oder den Kindern – mitwachsen kann und der mehr aushält, als Asphaltboden.

Von Edita Dizdar am 1. Juni 2021 - 07:09 Uhr