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  4. Beauty-Trend Augenbrauen: Die Unibrow à la Frida Kahlo

100 Jahre und keinen Schritt weiter

Die Unibrow ist zurück und polarisiert noch immer

Am Thema Körperbehaarung scheiden sich komischerweise die Geister. In kaum einem anderen Bereich sind die gesellschaftlichen «Ideale» klarer definiert. Spriesst da mal ein Härchen aus der Reihe, ist das Geschrei gleich gross. Das wusste schon Frida Kahlo.

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Frida Kahlo Unibrow kommt zurück

«Ich habe immer gedacht, dass ich die seltsamste Person auf dieser Welt bin (…)»

Getty Images

1926 malte eine gewisse Mexikanerin, die später zur weltbekannten Künstlerin avancieren sollte, ihr erstes Bild – ein Selbstporträt. Auf «Selbstbildnis mit Samtkleid» trägt sie, logisch, ein Samtkleid. Viel wichtiger aber: einen leichten Schatten über der Oberlippe und … eine Unibrow. Bis heute die zwei wichtigsten optischen Merkmale der feministischen Malerin Frida Kahlo. Die zusammengewachsenen Augenbrauen zupfen und den Damenbart entfernen? Keine Option! Im Gegenteil: In ihren Selbstporträts überzeichnete die Künstlerin ihre Gesichtsbehaarung sogar, um sie noch präsenter zu machen. 

«Ich bin meine eigene Muse. Das Sujet, das ich am besten kenne. Das, von dem ich noch mehr wissen möchte».

Sich selbst zu verändern, um einem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen, kam Kahlo nicht in die Tüte. Ähnlich wie Sophia Hadjipanteli. Das Model ist für seine sehr prägnante Monobraue bekannt. Fast eine halbe Million Menschen bekennt sich auf Instagram als Fans ihres aussergewöhnlichen Looks. Und trotzdem muss sich die geborene Zyprerin gerade auf Social Media genau dafür immer wieder rechtfertigen.

Sophia, übrigens Begründerin des #UnibrowMovements, ist mit ihrer Ansicht, dass Gesichtsbehaarung aller Art auch bei Frauen so ursprünglich und echt sein darf, wie sie nunmal spriesst, aber längst nicht mehr alleine. Auch andere Models stehen inzwischen zu ihren Monobrauen und nutzen sie als Markenzeichen.

Ist es 2020, fast 100 Jahre nachdem Frida Kahlo ihr erstes Kunstwerk pinselte und mit gutem Beispiel voran ging, nicht längst allerhöchste Zeit dafür? Müssen wir nach der Enttabuisierung der weiblichen Achselhaare jetzt tatsächlich für jede Körperpartie einzeln kämpfen? Uns immer wieder rechtfertigen und erklären? Oder können wir vielleicht alle endlich mit der Tatsache Frieden schliessen, dass jeder menschliche Körper, ob weiblich oder männlich, von Natur aus behaart ist. Auf dem Kopf, im Gesicht, unter den Armen, in der Bikinizone, an den Beinen. Und ehrlich gesagt auch überall dazwischen. 
Rasiert euch, wenn ihr rasieren möchtet. Epiliert, wenn ihr epilieren möchtet. Geht zum Waxen oder zum Lasern. Aber akzeptiert es doch einfach, wenn jemand seine Monobraue liebt und dazu steht. Denn Breaking News: Die Unibrows von Frida, Sophia, Scarlett und Anugraha haben exakt Null Auswirkungen auf euer Leben. Versprochen.

Schon abgestimmt? Oder ihr teilt uns eure Meinung zur Monobraue einfach in den Kommentaren mit.

Von sll am 27. Juli 2020 - 13:06 Uhr