Der Begriff «Granola» mag auf den ersten Blick mit knusprigem Müsli assoziiert werden, doch in der modernen Sprache beschreibt er viel mehr als nur ein Frühstück. Ein «Granola Girl» verkörpert einen Lebensstil, der durch eine tiefe Verbindung zur Natur, bewusste Ernährung, körperliche Aktivität und umweltfreundliche Praktiken gekennzeichnet ist.
Die Merkmale eines Granola-Lifestyles
«Granola Girls» lieben demnach Outdoorbekleidung, legen Wert auf Nachhaltigkeit, Regionalität, achten auf Recycling und wollen so viel wie möglich von der Welt sehen. So die Definition des Urban Dictionary. Weiter umschrieben wird das «Granola Girl» als eine «Person, die gerne wandert, Kanu fährt und andere Outdoor-Sachen mag. Man sieht sie oft aus einem Camelbak trinken, in Sandalen rumspazieren und Studentenfutter essen.»
Die modischen Grundpfeiler dieser Ästhetik sind Beanies, Flanellhemden, Ringe und geflochtene Armbänder. Was Farben und Stoffe angeht, sind Erdtöne für diesen Stil entscheidend. Cord, Denim, Leinen und Fleece sind ebenfalls beliebte Stoffe für diese Ästhetik. Ikonische Marken die von «Granola Girls» getragen werden, sind zum Beispiel North Face, Carhartt, Patagonia, Birkenstock oder Veja.
Mehr als ein Mode-Phänomen
Ausgestattet mit den besten Outdoorbrands ist es also kein Wunder, dass man das «Granola Girl» meist beim Wandern in den Bergen oder beim Backpacking durch andere Länder antrifft. Mit ihrer Kamera in der Hand hat sie ein Faible fürs Fotografieren der Natur und der Tierwelt. Was die Persönlichkeit betrifft, so ist sie bodenständig und eine begeisterte Geschichtenerzählerin.
Avocado? Nein danke!
Weiter liebt sie es, gesundheitsbewusst zu kochen und zu lesen. Vor allem den Verzicht auf Avocados streicht das «Granola Girl» besonders heraus. Denn die verbrauchen viel Wasser beim Anbau und sind alles andere als regional. Dann lieber Brot mit selbstgemachtem Erbsenaufstrich, Mandel- oder Hafermilch, Kombucha sowie ungesüsstes Müsli aus dem Bioladen.
Sind «Granolas» wirklich so nachhaltig, wie sie sich präsentieren?
Auf Social Media inszenieren «Granolas» gerne ihren Lebensstil, wollen ihre Follower*innen positiv mit Denkanstössen hinsichtlich Achtsamkeit, Entschleunigung und einem positiven Mindset beeinflussen.
Im Widerspruch steht das allerdings mit dem Konsum der teils teuren Markenkleidung sowie der unstillbaren Reiselust, die in Konflikt mit Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein tritt. Wird alles in Massen genossen, sollte dem «Granola»-Lifestyle jedoch nichts im Weg stehen.