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«Cocooning» und mehr Naturnähe

Wie Corona unsere Einrichtung verändert hat

Die Corona-Pandemie hat uns gelehrt, unser Zuhause noch mehr wertzuschätzen. Gemütlichere Wohnräume, mehr Naturnähe und kreative Lichtelemente dominieren jetzt unsere eigenen vier Wände.

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Computer at tableEinrichtung in apartment. Bright modern room with furniture. Interior of home office.

Pflanzen und viel Licht sorgen im Homeoffice für Naturnähe und ein «Kokon»-Gefühl.

Getty Images

Das Esszimmer wurde zum Arbeitsplatz, das Wohnzimmer zum Klassenzimmer und Fitnessstudio und das Schlafzimmer zur Quarantänestation – das Zuhause hat in der Corona-Pandemie einen ganz neuen Stellenwert bekommen. Je mehr Zeit wir zu Hause verbringen, desto stärker spüren wir den Drang, unsere eigenen vier Wände noch schöner zu gestalten.

Schliesslich sollte das eigene Zuhause vor allem ein Rückzugsort sein, in dem man sich wohlfühlen und vom Alltag entspannen kann. Einrichtungsexperten haben sogar einen Namen dafür: «Cocooning». Das Zuhause wird zum Schutzmantel vor der Welt, wie der Kokon für die Insekten. Mit ein paar wenigen Handgriffen lassen sich die eigenen vier Wände schnell in eine Wohlfühloase verwandeln. Das gilt insbesondere auch für die vielen Menschen im Homeoffice. Denn wer seinen Arbeitsplatz zuhause hat, sollte sich unbedingt einen Ruheort schaffen, der klar vom Schreibtisch abgegrenzt ist. Hier ein paar einfache Tipps und Tricks.

Abwechslung durch Farben schaffen

Ein einfacher Schritt, um das Zuhause persönlicher zu gestalten, sind Farben. Unterschiedliche Farbtöne wirken sich auf unser Befinden aus und können beruhigend wirken. Entweder in Form von Akzenten zum Beispiel mit Kissen, Decken oder Vorhängen oder auch mit einer neuen Wandfarbe. Dunkle Rottöne sorgen für eine gemütliche Wärme, allerdings sollte es dezent bleiben, denn unser Auge fasst Rot auch als Signalfarbe auf. Ebenso verhält es sich mit Gelb und Orange – massvoll gewählt signalisieren die Farben Optimismus und neue Energie, wer Gelb grossflächiger einsetzen will, sollte auf Pastellgelb setzen.

Grüntöne passen besonders gut ins Arbeitszimmer, die Küche oder andere Räume, in denen geplant und entwickelt wird. Dunkle Grüntöne eignen sich vor allem für den Wohnbereich. Die Farbe Blau wird häufig mit Kälte assoziiert, doch im Schlafraum können gerade sehr dunkle oder sehr helle Blautöne für ruhige Stimmung sorgen. Generell gilt bei der Wahl der Farbe: Helle Wandfarben können kleine Räume optisch grösser wirken lassen, dunkle Farben können dem Raum Tiefe und Gemütlichkeit geben. Besonders schön kann ein Mix mehrerer Töne derselben Farbe sein.

Lichteinfall beeinflusst unsere Stimmung

Nicht nur Pflanzen brauchen Licht, um zum Wachsen, auch für unser Wohlbefinden sind gute Lichtquellen essenziell. Wer seit Monaten im Homeoffice arbeitet, dürfte schnell gemerkt haben, wie gross der Einfluss verschiedener Lichtquellen auf die eigene Stimmung ist. Während helle, eher als kühl empfundene Beleuchtung wach und aktiv wirken lässt, erinnert warmes, rötliches Licht an das Ende des Tages und macht müde. Im Arbeitsbereich sollten also helle Leuchten platziert werden, während an Rückzugsorten wie dem Schlafzimmer warmes Licht ideal ist.

Natürlich hat auch das Sonnenlicht einen grossen Einfluss auf den Wohnraum. Unterschiedliche Arten von Vorhängen, Storen oder Plissees können den Lichteinfall von aussen je nach Belieben steuern und filtern und so die Raumatmosphäre verändern. Wer viel am Bildschirm sitzt, für den kann der direkte Einfall von Sonnenlicht und reflektiertes Licht störend sein. Ganz abdunkeln und nur mit künstlichem Licht beleuchten, sollte man aber auch nicht. Die Firma Luxaflex schlägt in diesem Fall transparente Vorhänge vor, die hartes Licht filtern, ohne das gesamte Tageslicht zu nehmen. Immer beliebter werden sogenannte Lichtkamine von Firmen wie Velux oder anderen Herstellern. Mit diesen lässt sich Tageslicht selbst in dunkelste Räume spiegeln, sofern die baulichen Voraussetzungen dafür gegeben sind.

Naturbezug durch Tapeten, Pflanzen und Naturmaterialien

Schon in den ersten Monaten der Pandemie konnten Forscher feststellen, dass die Natur als Gegentrend zur Digitalisierung wieder verstärkt in den Fokus rückt. Wer zum Beispiel in einer Wohnung in der Stadt wohnt, dem fehlt es häufig an der Nähe zur Natur. Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender des Verbands der Österreichischen Möbelindustrie, schlägt Städtern vor, mit Pflanzen wie Monstera, Calathea oder Geigenfeige einen Dschungel in der Wohnung zu schaffen oder sich einen vertikalen Indoor-Garten anzulegen. Nicht nur echte Pflanzen können die Sehnsucht nach frischem Gras und blühenden Blumen stillen: Tapeten mit wilden Mustern und pflanzlichen Motiven haben aktuell ein Comeback und können triste Räume in Naturoasen verwandeln.

Noch mehr Natur lässt sich durch die Verwendung von nachhaltigen Materialien in Haus oder Wohnung bringen. Möbelstücke aus Naturholz haben vor allem einen Vorteil: Es ist einfach, sie umzugestalten und sie zu «upcyclen», etwa mit einem neuen Farbanstrich. Möbel aus Materialien wie Bambus, Zirbe oder andere natürlich behandelte Massivhölzer bringen nicht nur ein Stück Wald in den Wohnraum, sondern sind auch besonders langlebig.

Von spot am 27. Juni 2021 - 10:09 Uhr