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Aufpassen oder bedenkenlos schlemmen?

Wie gefährlich sind E-Nummern wirklich?

Nichts geht über frische Lebensmittel. So viel ist klar. Auf Zusatzstoffe zu verzichten, ist aber gar nicht immer so einfach. Selbst bei vermeintlich gesunden Produkten, taucht schnell mal die eine oder andere E-Nummer auf der Inhaltsangabe auf. Deren Ruf ist alles andere als gut. Wie schlimm sie aber wirklich sind, klären wir hier.

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Dosen

Industriell verarbeitete Lebensmittel enthalten besonders viele Zusatzstoffe. Doch wie schädlich sind die für unsere Gesundheit wirklich? 

Getty Images

Sie färben Lebensmittel ein, verstärken ihren Geschmack oder machen sie länger haltbar. Zusatzstoffe, die meist als sogenannte E-Nummern angegeben werden, sind aus der Lebensmittelindustrie nicht mehr wegzudenken. Irgendwie klar, denn wer will schon ein schimmeliges Brot kaufen oder einen geschmacklosen Kaugummi kauen? 

Die meisten Zusatzstoffe dienen allerdings als Farbstoffe und sorgen dafür, dass uns schon beim Anblick des Produkts das Wasser im Mund zusammenläuft. Diese sind meisten künstliche Nachbildungen von Stoffen, die auch in der Natur vorkommen. Allerdings gibt es auch solche, die synthetisch hergestellt werden. Darunter auch die Nummern: E 102, E 104, E 110, E 122 bis E 129, E 142, E 150C, E 151, E 154 und 155, E 173 und E 180. Von ihrem Konsum wird ganz abgeraten.

Eine weitere Reihe von Es sollte man eher selten oder nur in kleinen Mengen konsumieren. Darunter sind beispielsweise E-Nummern wie E 100, E 120, E 132, E 150D, E 160A, E 161GT sowie E 174 und E 175. Sie sind teils auf pflanzlicher oder tierischer Basis, aber auch künstlich hergestellt. Allergiker müssen deshalb besonders auf diese Nummern acht geben.

So böse wie ihr Ruf sind aber nicht alle E-Nummern. Eine ganze Menge von ihnen sind vollkommen unbedenklich und können ohne schlechtes Gewissen verzehrt werden. Hier eine Auflistung der Nummern, bei denen ihr euch keine Sorgen machen müsst:

Konservierungsstoffe (E 200 bis E 297)
Sie verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln, bekämpfen Mikroorganismen wie Bakterien, Hefe- und Schimmelpilze und verhindern die Bildung von Pilztoxinen in Fischprodukten, Brot, Fruchtsäften, Fruchtzubereitungen bei Joghurt, Wurstwaren, Oberflächen von Käse und getrockneten, gepökelten Wurstwaren. Diese Konservierungsstoffe sind also alles andere als schlecht für unseren Körper. Im Gegenteil, sie schützen sogar unseren Organismus. Aaaber keine Regel ohne Ausnahme. Vorsicht ist beispielsweise bei E 235 geboten. Hier handelt es sich nämlich um einen aus Ammoniak und Formaldehyd hergestellten Stoff. Die Finger solltet ihr auch von E 284 und E 285 lassen. Bolsäure und Borax klingen sowieso nicht sonderlich lecker.

Antioxidantien (E 300 bis E 385)
Damit Fette nicht ranzig und Gemüse- und Obstkonserven nicht braun werden, werden sie oft mit Antioxidantien versehen. Sie verhindern nämlich, dass die Lebensmittel mit Sauerstoff reagieren können und somit sauerstoffempfindliche Vitamine und Aromastoffe nicht zerstört werden. Antioxidantien wie Ascorbinsäure, Vitamin E und Gallate stecken deshalb vor allem in Suppen, Kaugummi, Backwaren, Ölen, Margarine, Marzipan, Eis, Kartoffeltrockenerzeugnissen und Walnusskernen. Vor allem die Nummern E 300 bis E 309 und E 322 bis E 327 gelten also als unbedenklich. Der Rest sollte im Mass konsumiert werden.

Verdickungs- und Geliermittel (E 400 bis E 495)
Schon mal was von Carrageen und Guarkernmehl gehört? Wir auch nicht. Ganz einfach gesagt, handelt es sich dabei um Verdickungs- und Geliermittel. Die sorgen je nach Lebensmittel für eine angenehme Konsistenz. Auch sie sind grundsätzlich unbedenklich. Es sei denn, ihr findet die E-Nummer 425 auf der Packung. Die steht nämlich für die asiatische Wurzelknolle Konjak, die oft für fernöstlichen Produkten wie Glasnudeln verwendet wird. Besonders schädlich ist die zwar nicht, kann aber die Aufnahme wichtiger Nährstoffe behindern.

Säuerungsmittel (E 500 bis E 586)
Säuerungsmittel verleihen Lebensmitteln einen sauren Geschmack oder dienen als Backtriebmittel. Abgesehen von E 512 sind auch sie völlig unbedenklich.

Geschmacksverstärker (E 620 bis E 650)
Zu den bekannten Zusatzstoffen gehören auch Geschmacksverstärker. Dank ihnen schmecken unsere Industrieprodukte deutlich intensiver. Insbesondere bekannt sind die Glutamate (E 621 bis E 625), die vor allem in Tiefkühlgerichten, Dosenkost, chinesischem Essen, Wurst und Knabberartikeln vorkommen. Und die Glutaminsäure E 620, welche unter anderem in Sojasauce enthalten ist. Sie sind zwar nicht gefährlich, sollten aber auch eher selten konsumiert werden. Allergiker, Asthmatiker und Neurodermitiker sollten aber ganz auf die Stoffe verzichten.

Süssstoffe & Stabilisatoren (E 900 bis E 1521)
Bei diesen Nummern handelt es sich um Stabilisatoren, Treib- und Schutzgas, Süssstoffe oder Geschmacksverstärker, sie kommen meist in Zuckerwaren oder Trockenfrüchten vor. Abgesehen von Lebensmitteln, die den Stoff E 999 enthalten, können wir auch unsere Süssigkeiten weiterhin bedenkenlos (aber natürlich im Mass) verputzen.

Von Nadine Schrick am 26. Januar 2021 - 07:39 Uhr