Mama hat immer gesagt: «Schluck ja den Kaugummi nicht runter! Der verklebt dir den Magen.» Und ganze sieben Jahre soll es dauern, bis das klebrige Gummi-Spinnennetz endgültig verdaut ist. Aber stimmt das überhaupt?
Der Kaugummi-Mythos aufgeklärt
Wir sind ihm nachgegangen, dem gruseligen Mythos, und haben uns zuerst einmal gefragt, woraus so ein Kaugummi eigentlich besteht. Also: Süssungsmittel sind drin und Aromastoffe. Letztere verleihen ihm den frischen Mint-, süssen Erdbeer- oder exotischen Cassisgeschmack. Dazu sorgen Feuchthaltemittel dafür, dass der weiche Klumpen beim Kauen nicht austrocknet. So weit, so gut. Der wohl erschreckendste Fakt: Das Ding besteht aus Kunststoff, der meist aus Erdöl gewonnen wird. Deshalb ist es auch so schön gummig …
Anmächelig ist anders, oder? Trotzdem bleibt die Frage, was denn nun passiert, wenn wir den Kunststoff-Snack verschlucken. Wandert das zerkaute Bällchen wirklich sieben Jahre lang durch unseren Körper? Nein, nein. Die Säure und Enzyme im Magen zerlegen die Aromastoffe, Süssungs- und Feuchthaltemittel in kleinste Einzelteile. Diese werden ganz normal verdaut. Der übriggebliebene Gummirest wird vom Magen-Darm-Trakt zum Ausgang getrieben. Zusammen mit den Überbleibseln der Nahrung, die sich dort befinden. Beim Kaugummi dauert dieser Prozess vier bis vierundzwanzig Stunden. Je nachdem, wie schnell der Magen-Darm-Trakt arbeitet. Voilà! Kein Verkleben, keine sieben Jahre Bestand in unserem Körper. Ob man überhaupt auf einem Stück Erdöl-Kunststoff herumkauen möchte, muss natürlich jeder selbst entscheiden.