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Covid-19

So gross ist das Ansteckungsrisiko im Zug

Das Schlimmste, was man in diesen Zeiten in den ÖVs machen kann? Husten! Zum Glück tragen wir alle eine Maske. Eine neue Studie aus Deutschland zeigt, wie stark dadurch das Ansteckungsrisiko im Zug reduziert wird und welchen Platz man besser meiden sollte.

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Junge Mann im Zug mit Maske

Eine Maske im Zug verhindert die Ausbreitung der Aerosole. 

Getty Images

«Hatschi!» Heutzutage gibt es in Tram, Zug und Bus kaum ein erschreckenderes Geräusch. Niesen und Husten geht gar nicht. Verstohlen schaut man, ob die Maske des Störenfrieds auch wirklich sitzt und ist froh, dass man einen Platz ganz weit weg gewählt hat. Beides Faktoren, die bei der Übertragung des neuen Coronavirus eine erhebliche Rolle spielen. Das bestätigt jetzt auch eine Studie des Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt.

So helfen Masken tatsächlich, die Ansteckungsgefahr mit Covid-19 zu verringern. Das ist gut, denn schliesslich sitzt man im ÖV manchmal längere Zeit mit Unbekannten auf relativ engen Raum zusammen. Und was wir inzwischen auch alle wissen: Das Virus wird durch Tröpfchen und Aerosole, welche über weite Strecken in der Luft schweben können, übertragen. Es ist also entscheidend, wie weit weg wir von der ansteckenden Person sitzen.

Gemessen wurde der CO2-Ausstoss und Luftströme

Für die Studie hat die Deutsche Bahn in den letzten Monaten deshalb die Ausbreitung der Atemluft und der Aerosole in einem ICE-Wagen mit Klimafunktion untersuchen lassen. Anstelle einer lebenden Person wurde ein Dummy platziert, welcher kontinuierlich «atmete». Dieser CO2-Ausstoss und die Luftströme wurden gemessen und analysiert. So sahen die Forscher, in welcher Konzentration und auf welchem Weg sich die Aerosole verbreiteten.

«Die an dem Versuchsfahrzeug durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass die Ausbreitung von Aerosolen und Tröpfchen innerhalb des Fahrgastraums vor allem direkt und mit begrenzter Wegstrecke stattfindet. Die Partikel verbreiten sich nicht in grosser Konzentration über das Klimasystem und entsprechend auch nicht im ganzen Wagen», heisst es in dem Report.

Wo war die Partikelmenge im Zugabteil am höchsten?

  • Ein der Quelle gegenübersitzender Fahrgast ist mit Abstand am stärksten belastet.
  • An den Sitzplätzen hinter der Quelle, in diesem Fall eine erkrankte Person, wird die geringste Partikelmenge gemessen.
  • Die Rückenlehnen der Sitze stellen eine Barriere gegen die Partikelausbreitung dar und verursachen eine Umlenkung Richtung Gang bzw. auf die andere Seite des Fahrgastraums. Es können komplexe Verteilungswege entstehen, wodurch auch Sitzplätze hinter der Quelle belastet werden können.
  • Ein Grossteil der Partikel verbleibt auf der Gangseite der Quelle.

Auch interessant: Ohne Maske wurde beim unmittelbaren Sitznachbar ein Wert von 0,96 bis maximal 1,0 gemessen. Eine klassische OP-Maske führte für die gleiche Sitzkonstellation zu einem deutlichen Abfall der Exposition, nämlich auf einen Wert von 0,4.

Ergebnisse gelten auch für den Winter

Die Studie wurde im Sommer durchgeführt. Das kältere Klima im Winter beeinflusst die Ergebnisse trotzdem nicht: «Der Wechsel vom Kühlbetrieb im Sommer zum Heizbetrieb im Winter führt in dem Versuchsfahrzeug zu keiner wesentlichen Veränderung der Situation oder deren Bewertung», heisst es in dem Bericht.

Von lm am 5. Januar 2021 - 07:09 Uhr