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Starke Frauen am World Women’s Day

Halima Aden reisst Grenzen ein

Sie war die erste, die mit einem Hijab am Miss Minnesota Wettbewerb teilnahm und die erste, die es mit einem Burkini in die Sports Illustrated schaffte. Grenzen zu durchbrechen, ist Halima Adens Ding. Mit uns redet sie darüber, wie andere Frauen es ihr gleichtun können.

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Halima

Halima Aden ist am 7. März dabei, als Pandora und Unicef in London ein «Charms for Change» Konzert zum Weltfrauentag veranstalten. 

Pandora

1997 wird in einem Flüchtlingscamp in Kenia ein Mädchen geboren. 21 Jahre später strahlt uns das gleiche Mädchen vom Cover der Vogue entgegen und ist damit die erste, die es mit einem Hijab auf die Frontseite des Kultmagazins schafft. Daran ist sie gewöhnt: Beauty-Contests mit Hijab, Fotostrecken mit Burkinis – Halima war schon oft die erste, wenn es darum ging, Grenzen in der Modewelt aufzubrechen und sich selbst dabei treu zu bleiben. Anderen zu zeigen, dass es in Ordnung ist, eigene Werte zu haben und sie zu vertreten. Mode und Aktivismus zu verbinden. Deshalb ist sie Pandora- und gleichzeitig Unicef-Botschafterin. Zum Weltfrauentag haben wir mit ihr über ihren Einsatz, Frauenrecht und die Partnerschaft von Pandora und Unicef gesprochen.

Style: Halima, du bist in einem Flüchtlingscamp in Kenia gross geworden. Wie hast du die Rolle der Frau und Frauenrechte in Kakuma erlebt?
Halima Aden:
66 Prozent der Bewohner von Flüchtlingscamps sind Frauen und Kinder. Das hat – wenn man selbst Kind ist – natürlich viele gute Seiten. Du hast immer eine Mutter um dich, die sich um dich sorgt. Trotzdem ist es problematisch: Die Rolle der Frauen im Camp ist nunmal ausschliesslich das – Mutter zu sein. Frauenrechte gab es nicht. Ich denke, das ist einer der Gründe, warum ich mich heute so leidenschaftlich für sie und die Rechte von Kindern einsetze.

Mit sieben Jahren bist du in die USA gezogen. Wie würdest du deine Erfahrungen mit dem Thema dort beschreiben?
Unglaublich viele Frauen haben in der Vergangenheit für ihre Rechte gekämpft – und heute sehen wir die Erfolge. Das erste Mal in der Geschichte erhalten mehr Frauen als Männer einen Uniabschluss. Viele von uns gehen Tag für Tag ins Büro und arbeiten in einer leitenden Position. Wir haben viele unglaubliche Vorbilder, auf die wir schauen können. Auch wenn immer noch ein weiter Weg vor uns liegt: Ich hoffe, dass wir irgendwann an einen Punkt kommen, an dem Mädchen und Jungen die gleichen Möglichkeiten haben. 

MILAN, ITALY - FEBRUARY 23:  Halima Aden walks the runway at the Max Mara show during Milan Fashion Week Fall/Winter 2017/18 on February 23, 2017 in Milan, Italy.  (Photo by Victor Boyko/Getty Images)

An der Mailand Fashion Week läuft Halima Aden für Max Mara mit Hijab auf dem Runway. 

Getty Images

Heute bist du nicht nur Model, sondern auch Unicef-Botschafterin – was bedeutet das für dich?
Es ist eine grosse Ehre für mich. 2017 habe ich meinen ersten Trip mit dem Team nach Mexiko gemacht und es war beeindruckend, die wichtige Arbeit von Unicef direkt vor Ort zu sehen. Es ist ausserdem toll die Möglichkeit zu haben, sich auf diese Weise für die Rechte von Frauen und Kindern einsetzen zu können. Mit Unicef habe ich einen grossen Partner und einen ganz anderen Einfluss. 

Gemeinsam mit Pandora hat Unicef zum Weltfrauentag ein Charm auf den Markt gebracht, das «We can do anything» sagt. Wie interpretierst du das?
Es ist genau das: Wenn wir zusammenkommen, können wir alles schaffen. Wenn Menschen sich gegenseitig unterstützen, können wir alles schaffen. Meine eigene Geschichte zeigt, dass es nicht die äusseren Umstände sind, die über unser Leben entscheiden, sondern der eigene Wille und die Unterstützung von anderen. Alleine kann man nie so viel erreichen wie gemeinsam.

Die zwei Unternehmen arbeiten gemeinsam daran, Mädchen überall auf der Welt einen Raum, eine Stimme und die Ressourcen zu geben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihre Ziele zu erreichen. Wie können wir Pandora und Unicef darin unterstützen?
Die einfachste Möglichkeit ist es, einfach seine Social-Media-Plattformen zu nutzen, um die Nachricht zu teilen und sie zu verbreiten. Und: Auch wenn es global noch jede Menge zu tun gibt, darf man nicht vergessen, dass man mit lokaler Arbeit viel erreichen kann. Es hilft schon, zwei Stunden in der Woche zu arbeiten, um Essen an Obdachlose zu verteilen oder das Geld, das man sonst bei Starbucks ausgegeben hätte, für einen guten Zweck zu spenden. Es muss nicht immer gleich ein grosser Schritt sein – viele kleine können das gleiche leisten. 

Pandora

Der «We can do anything»-Charm ist ab sofort und bis zum 30. April erhältlich. Von jedem Kauf werden 19 Franken an Unicef gespendet. 

Pandora

Welchen Rat würdest du Frauen geben, die Angst haben, sich selbst treu zu bleiben, aus Angst, nicht hineinzupassen?
Die Welt trifft dich da an, wo du stehst. Es ist absolut in Ordnung Grenzen zu haben und die Dinge etwas anders zu machen. Du solltest deinen Weg deinem Lebensstil anpassen, nicht andersherum. Und gehe bei deinen Werten und deiner Moral niemals Kompromisse ein, nur um irgendwo hineinzupassen. 

Was wünscht du dir zum Weltfrauentag?
Für alle Frauen und besonders alle Mädchen wünsche ich mir, genug Vertrauen in sich selbst zu haben, um zu wissen, dass sie alles erreichen können, was sie sich in den Kopf setzen. 

Von Malin Mueller am 9. März 2020 - 17:34 Uhr