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  4. Impulskauf, Konsumrausch: Das hilft bei Kaufsucht

Wenn die Kreditkarte brennt

Neigt ihr zu Impulskäufen? Wir können euch helfen

Wir hätten da mal ein paar Fragen. Ist eure Kreditkarte noch heiss? Euer Konto dauer-leer? Euer Schrank bums-voll? Und verspürt ihr vielleicht ein unglaublich befriedigendes Glücksgefühl, wenn ihr «buy now» drückt und Sekunden später eine Bestellbestätigung in euer Postfach flattert? Nun, wir wollen niemanden zu nahe treten, aber dann habt ihr vielleicht ein klitzekleines Konsum-Problem.

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Konsumrausch

Na, mal wieder im Winter aus Versehen einen Bikini geshoppt? Klingt nach klassischem Impulskauf …

Getty Images

Die Symptome

Es liegt ja im Grunde auf der gierigen Hand: Wenn ihr ständig shoppt, ohne wirklich was zu brauchen, euer Schrank voll mit Dingen ist, die ihr noch nie anhattet – von denen ihr vielleicht sogar vergessen habt, dass es sie gibt – wenn ihr keinen Laden verlassen könnt, ohne etwas mitzunehmen, oder euch ein schneller Onlinekauf so glücklich macht wie ein guter Orgasmus, ist die Diagnose eindeutig. Das ist kein Vorwurf. Nur eine Feststellung. Aber in Zeiten, in denen Fast Fashion immer mehr verteufelt und Nachhaltigkeit ganz gross geschrieben wird, schadet es doch nicht, wenn man weiss, wo die Notbremse hängt und wie man sie zieht. Oder? Eben! Drum bitte weiterlesen.

Die Gegenmittel

Recyceln
Wie bei jeder anderen Routine, die einen früher oder später zu Tode langweilt, kann auch das in- und auswendig getragene Innere des eigenen Kleiderschranks eines Tages zur kreativen Narkolepsie führen. Die einzig logische Folge davon ist aber nicht, den Laptop aufzuklappen und wie ein Zombie durch das «Neu eingetroffen»-Sortiment des liebsten Onlineshops zu scrollen bis ein Teil kurz das Herz auflodern und die Augenlider hochschnellen lässt. Denn, echt wahr: Weder sind die wallenden Glücksgefühle von Dauer, noch wird dieses eine Teil euch aus eurem Textil-Trott befreien. Besser: Laptop zuklappen – oder -knallen, das macht wach – und mit offenen Äuglein vor den Schrank treten. Zerrt raus, was euch noch immer gefällt oder ihr am liebsten tragt und puzzelt aus diesen Stücken neue Looks zusammen. Kombiniert, was ihr vorher noch nie kombiniert habt, werft Teile mit ins Game, die bislang irgendwie zu kurz gekommen sind, und räumt Fächer und Stangen einmal komplett um. Wir schwören, das kann schon wahre Wunder wirken.

Leihen
Eure beste Freundin hat einen beneidenswerten Stil? Euer Freund ziemlich coole Sweatshirts und Blazer? Eure Mama echte Schätze aus den 80ern und 90ern? Sie teilen oder tauschen ganz sicher gern mit euch – man muss nur nett fragen. Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ihr die einzigen mit Stilkrise seid?! Vielleicht ist eure Freundin genauso Fan von eurem Stil und schon lange scharf auf dieses eine T-Shirt … Also: geben und nehmen. Auch so kommt mal wieder frischer Wind in den Garderoben-Muff.

Inspirieren lassen
Gegen das Stöbern in (Online-)Shops ist ja eigentlich gar nichts einzuwenden. Ähnlich wie Pinterest und Instagram können schliesslich auch die als 1-A-Inspirationsquelle dienen. Sind wir ganz ehrlich, neigen wir eh dazu, oft sehr ähnliche Teile zu kaufen. Es könnte also durchaus passieren, dass im Shop ein Sweater oder Rock euer Herz höher schlagen lässt, der längst ganz ähnlich in eurem Schrank hängt, aber länger nicht mehr zum Einsatz kam. Kramt lieber den noch mal raus und entfacht die alte Liebe wieder neu. Zack, Geld und Platz gespart.

Andere Befriedigung suchen
Das will jetzt sicher keiner hören – wir sehen ja bis hier, wie ihr mit den Augen rollt – aber: Sport löst Glücksgefühle aus. Knutschen löst Glücksgefühle aus. Orgasmen lösen Glücksgefühle aus. Wenn ihr shoppt, um eure Laune aufzubessern oder euch für einen kurzen Moment zu befriedigen, dann … geht doch beim nächsten Fingerjucken lieber mal ’ne Runde joggen. Drückt euer Plus 1 gegen eine Wand und knutscht, was das Zeug hält. Oder legt Hand an. Glück muss man nämlich nicht kaufen. Ihr werdet sehen.

Von Style am 27. Januar 2020 - 15:04 Uhr