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Handarbeit

Häkeltaschen mit Haben-Wolle(n)-Effekt

Die Zürcherin Sara Esposito nutzte den Corona-Lockdown, um aus einem Hobby ein Business zu machen. Sie verrät uns, wie sie sich in die Herzen der Schweizerinnen und Schweizer gehäkelt hat und warum der Erfolg für sie manchmal immer noch überwältigend ist.

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Balaclava Sasala's

Die Kreationen der Zürcherin beschränken sich nicht nur auf Taschen. Winterliche Balaclavas und sommerliche Bucket Hats gibts bei Sasala’s auch.

Sara Esposito

Sara Esposito, wie kam es zu Sasala’s?
Es begann im November 2020 während des Lockdowns. Ich brauchte ein Geschenk für eine langjährige Freundin, und da alle Geschäfte geschlossen waren, beschloss ich, ihr eine Tasche zu häkeln. Ihre Mutter war so begeistert, dass sie auch eine bei mir bestellte. Und so startete Sasala’s: Mit jeder Tasche kam eine weitere dazu. Dank dem Instagram-Account wurde aus dieser kleinen Idee dann ein Business.

Weshalb der Name Sasala’s?
Mein Spitzname ist seit der Primarschule Sasa. Deshalb heisse ich auf meinem privaten Instagram-Kanal auch Sasala. Für meinen Brand habe ich ein englisches «’s» angehängt.

Sara Esposito

Mit gehäkelten Handtaschen den Puls der Zeit getroffen: Sara Esposito.

Diana Pfammatter

Wie viel Zeit steckt in einer Tasche?
Schwer zu sagen – jede Kreation besteht aus mehreren Arbeitsschritten. Es beginnt damit, dass mich jemand kontaktiert und wir gemeinsam schauen, was alles möglich ist. Für welche Farbe entscheidet man sich, welches Modell sagt einem am ehesten zu? Auch die Nachbereitung, beispielsweise das Label annähen oder die Übergabe an die Kundin oder
den Kunden, benötigt Zeit. Wenn man es aber auf den Prozess des Häkelns beschränkt, dann brauche ich für eine grosse Tasche zwischen fünf und sechs, für eine kleine zwischen zwei und drei Stunden.

Mittlerweile sind die Taschen im Schweizer Stadtbild omnipräsent. Was empfinden Sie, wenn Sie eines Ihrer Produkte in freier Wildbahn entdecken?
Stolz ... Es ist schön, dass sich die Person an diesem Tag für eine meiner Taschen entscheidet. Also sicherlich Stolz.

Sasala’s ist eine One-Woman-Show. Können Sie heute davon leben?
Mein Label ist eine One-Woman-Show, ja. Doch ich bekomme viel mentale Unterstützung von meinem Umfeld. Ich arbeite nebenbei bei einer Stiftung. Deshalb: Nein, ich kann und will im Moment auch nicht nur von Sasala’s leben. Ich finde es schön, wie es ist. So habe ich einen kleineren finanziellen Druck und darf für meine Kundinnen und Kunden häkeln.

Hätten Sie mit dem Erfolg gerechnet?
Nein. Natürlich war insgeheim der Wunsch da, mit Sasala’s erfolgreich zu sein. Mit diesem Ausmass habe ich allerdings nicht gerechnet. Es ist auch sehr schön, dass den Leuten Sasala’s immer noch gefällt. Auch wenn es jetzt schon mehr als zwei Jahre sind – der Erfolg fühlt sich immer noch sehr surreal an.

Wie behalten Sie die Freude am Häkeln?
Ich mache alle Bestellungen auf Anfrage. So stelle ich sicher, dass die Person, die das Produkt erhält, auch wirklich Freude daran hat. Ich glaube, das macht es für mich aus, die Lust daran nicht zu verlieren.

Ihr stolzester Sasala’s-Moment?
Als die deutsche Autorin und Schauspielerin Sophie Passmann eine Tasche bestellte. Da war ich echt erstaunt, was für eine Reichweite ich mittlerweile habe. Es machte mich schon ein wenig stolz, dass sie sich entschieden hat, genau bei mir eine Tasche zu kaufen.

Von Stefanie Ponca am 3. Februar 2023 - 12:00 Uhr