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Pitte was?

Pegane Ernährung ist der neueste Food-Trend

Nein, das ist weder ein Tipp- noch ein Sprachfehler, sondern die Mischung aus zwei beliebten Ernährungsweisen.

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Peganer Teller

Ganz schön pegan.

Getty Images

Was hat vegane Ernährung mit Fleisch essen zu tun? Absolut gar nichts! Pegane aber schon, denn das «P» am Anfang steht für Paleo. In der sogenannten Steinzeit-Diät nehmen Fisch und Fleisch eine wichtige Stellung ein. Gemieden werden dafür Produkte, welche die Jäger und Sammler noch nicht kannten. Namentlich sind dies Zucker, Getreideprodukte wie Brot und Pasta oder Milchprodukte wie Joghurt und Käse. Sie kamen erst mit dem Ackerbau und der Viehzucht auf unseren Speiseplan und werden deshalb von Paleo-Anhängern ignoriert. Was Milchprodukte anbelangt, sind sich Veganer und Steinzeit-Köstler also durchaus einig.

Viel Gemüse, ein wenig Fleisch

Zu einer neuen Superdiät kombiniert wurden die beiden Ansätze erstmals vom US-Ernährungsmediziner Dr. Mark Hyman. Was dabei herauskommt, wenn man Paleo und Veganismus auf einem Teller kombiniert: Ganz viel frisches Gemüse und etwas Fleisch. Genau genommen sollten tierische Produkte etwa ein Viertel der Ernährung ausmachen. Kurz zusammengefasst geht es also darum, möglichst naturbelassene Nahrungsmittel zu essen und dafür auf industriell verarbeitete Produkte zu verzichten.

Klingt gesund, oder? Zumindest ist es nicht per se ungesund, denn alle wichtigen Lebensmittelgruppen sind in der peganen Diät vertreten. Kohlenhydrate sind etwa in Form von Kürbis oder Kartoffeln und gewissen Hülsenfrüchten (zum Beispiel Linsen, deren glykämischer Index eher niedrig ist) erlaubt. Hauptenergiequelle sind aber Fette, welche vor allem durch Nüsse, Avocados oder Olivenöl aufgenommen werden. Omega-3-Fettsäuren liefert vor allem der erlaubte Fisch. Durch den Fleischkonsum ist auch Mangel an Vitamin B12 so gut wie ausgeschlossen. 

Achtung, Jo-Jo-Effekt!

«Die Grundidee dieser Diät ist nicht schlecht, da als Hauptbestandteil Gemüse und Früchte verzehrt werden, wovon die meisten von uns nicht genug essen», sagt auch die diplomierte Ernährungsberaterin Emilie Léchot. Ein weiterer Pluspunkt sei der klare Fokus auf frische, möglichst unbehandelte Lebensmittel. Doch die Expertin sieht auch Nachteile: «Die Auswahl der Lebensmittel wird sehr eingeschränkt, da auch grundsätzlich unbedenkliche Produkte wie Vollkorngetreide, Milchprodukte und Hülsenfrüchte Tabu sind.»

Empfehlen würde sie die pegane Diät deshalb nicht. «Die Regelungen zu strikt sind und es ist sehr schwer bis unmöglich, seine Ernährung langfristig so umzustellen, ohne Mangelerscheinungen zu kriegen – auch in sozialer Hinsicht», erklärt sie. Wer die Ernährungsweise wähle, um abzunehmen, müsse mit dem altbekannten Jo-Jo-Effekt rechnen. «Wer vorher nicht auf seine Ernährung geachtet hat und sich dann plötzlich sich zu 75 Prozent von Gemüse und Früchten ernährt, wird kurzfristig bestimmt an Gewicht verlieren. Ob dies dann aber auch langfristig durchgezogen wird, muss schwer bezweifelt werden.»

Möchte man sich trotzdem pegan ernähren, rät Léchot zum Verzehr von saisonalen Lebensmitteln aus hochwertiger Produktion. Diese lieferten die höchstmögliche Dichte an Nährstoffen, sagt sie. «Zudem ist es wichtig, dass man nicht immer auf dieselben Gerichte zurückgreif. Nur wer bei seiner Lebensmittelwahl auf Abwechslung setzt, kann Nährstoffmängel auf lange Sicht vermeiden und die Diät länger als nur einige Tage durchziehen.» 

Von Style am 18. September 2019 - 16:44 Uhr