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Veganer Honig-Ersatz, aber …

Wie gut und gesund ist Agavendicksaft wirklich?

Zucker ist ja das pure Böse. Drum müssen Alternativen in den Küchenschrank. Honig, Stevia, Ahornsirup oder Agavendicksaft. Letzteren haben wir uns mal etwas genauer angeschaut.

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Agavendicksaft

Ist der goldene Sirup wirklich die bessere Wahl?

Getty Images

Honig ist nicht vegan, Zucker wahnsinnig ungesund. Auftritt Agavendicksaft. Der güldene Sirup der spitzen Pflanze (offiziell gehört sie übrigens zur Familie der Spargelgewächse) aus Mexiko und Südamerika ist längst nicht mehr nur in den Regalen gut sortierter Reformhäuser zu finden, sondern Stammgast in jedem Supermarkt und vielen Küchen. Denn: Wer sich vegan ernährt, hat in ihm einen adäquaten Honig-Ersatz gefunden, wer viel und gerne backt, weiss, dass kleine Menge Agavendicksaft grosse Mengen Zucker ersetzen können (seine Süsskraft ist etwa 1,2- bis 1,5-mal höher als die von normalem Zucker). Win-win für alle also, Sieg auf ganzer Linie. 
Nun ahnen wir inzwischen schon, dass – gerade in der Lebensmittelindustrie – der Schein oft trügt. Es wäre halt zu schön, um wahr zu sein. Jap, auch der Agavendicksaft hat seine Nachteile.

Hoher Fructose-Anteil

Der «Fruchtzucker» ist ein natürlicher Einfachzucker, der in vielen Früchten vorkommt – in grossen Mengen aber so einige Schäden im Körper anrichten kann. Zum Beispiel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen oder zu Leberverfettung führen. Wer Fruchtzucker nicht verträgt, wird ausserdem Beschwerden wie Bauchschmerzen und Durchfall kennen. 
Und wie hoch ist der Fructose-Anteil im Agavendicksaft? Laut der Gruppe Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf liegt er bei etwa 80 Prozent. Oha!

Umwelt und CO2

Anbau und Transport erinnern ein wenig an unsere geliebte Avocado. Je mehr die Anfrage steigt, um so mehr wird natürlich auch angepflanzt. Aber Agaven-Monokulturen in Zentralmexiko verdrängen andere Pflanzen und lassen den Boden verarmen, weil sie ihm die immer gleichen Nährstoffe entziehen. Bis der Saft aus dem Herzen der Pflanze «gezapft» werden kann, dauert es etwa acht Jahre. Anschliessend wird der Saft lange und energieaufwendig zu dem uns bekannten Dicksaft eingekocht. Und die Pflanze? Die kann nicht etwa nach weiteren acht Jahren erneut angezapft werden, sondern stirbt nach der Ernte ab. Nicht gerade nachhaltig. Genau wie der Transport des fertigen Produkts via Schiff und LKW nach Europa – wir erinnern noch mal an unseren Avocado-Vergleich. 

Na und was jetzt?

Probiert euch doch stattdessen mal durch Zucker-Alternativen, die einen weniger langen Weg bis in unsere Supermärkte zurücklegen müssen und gleichzeitig durch weniger schädliche Nebenwirkung glänzen. Zum Beispiel:

Birkenzucker (oder Xylit)
Früher hat man ihn tatsächlich aus der Rinde der Birke gewonnen, mittlerweile wird der Zucker häufig aus Getreide oder Mais hergestellt. Die Vorteile: Xylit enthält 40 Prozent weniger Kalorien als herkömmlicher Zucker, beugt Karies vor und ist auch für Diabetiker geeignet.

Zuckerrübensirup
Der Sirup entsteht ohne Verwendung von Zusatzstoffen, ist reich an Folsäure, Magnesium und Kalium und ausserdem noch ein guter Eisenlieferant.

Von Style am 6. Juli 2023 - 16:00 Uhr