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Die letzte Zigi – und dann?

Das passiert, wenn wir das Rauchen aufgeben

Einer schlechten Angewohnheit abzuschwören, ist immer leichter gesagt als getan. Fürs Rauchen gilt das ganz besonders. Dass es sich trotzdem lohnt, versteht sich von selbst – euer Körper dankt es euch bereits innerhalb der ersten Stunden.

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PARIS, FRANCE - JUNE 23:  A guest wears a white t-shirt with printed words "thank you", white sunglasses, outside Wooyoungmi, during Paris Fashion Week - Menswear Spring-Summer 2019, on June 23, 2018 in Paris, France.  (Photo by Edward Berthelot/Getty Images)

Direkt nach Alkohol sind Zigaretten das am häufigsten konsumierte Suchtmittel. 

Getty Images

Jeder vierte Schweizer greift regelmässig zur Zigarette. Direkt nach dem Alkohol steht der Glimmstängel damit auf dem Siegertreppchen der Volksdrogen. Dass der Verzicht auf ihn viel eher ein Grund zum Feiern wäre, als die Silbermedaille, die er sich verdient hat, müssen wir nicht erwähnen – Herz- und Lungenerkrankungen, verringerte Ausdauer und diverse Krebsarten sind bekannte Risiken. Trotzdem ist es eine ganz andere Nummer, dem Laster wirklich Lebewohl zu sagen. Dabei dankt unser Körper uns die letzte Zigarette praktisch augenblicklich. Was von den ersten Minuten bis 15 Jahre nach dem Rauchstopp passiert, ist ziemlich erstaunlich.

Gesundheitskick to go

Funktioniert besser als jeder Ingwer-Shot (vorausgesetzt natürlich, ihr wart bisher Raucher): Bereits 20 bis 30 Minuten nach der letzten Zigarette fahren unser Puls und Blutdruck herunter. Nach nur 8 Stunden erhöht sich die Sauerstoffkonzentration im Blut und der Kohlenmonoxidgehalt sinkt. Und: Nach gerade einmal 48 Stunden ohne Zigarette verbessern sich Geschmacks- und Geruchssinn und Nikotin und Kohlenmonoxid im Körper sind vollständig abgebaut. Einen weiteren Tag später beginnen auch unsere Bronchien, sich zu regenerieren. Jetzt heisst es: durchhalten. 

Auf dem richtigen Weg

Ihr habt es drei Tage ohne Zigi ausgehalten, die Burritos schmecken besser, ihr könnt die kühle Winterluft geniessen, ihr zittert nur minimal vor Verlangen – Gratulation. Ab der zweiten Woche werdet ihr spüren, dass eure Lungenfunktion und Ausdauer besser und euer Kreislauf stabiler werden. Die schlechte Nachricht: Bis zu neun Monate kann es dauern, bis ihr hier auf einem normalen Level angekommen seid. Gleichzeitig sind die ersten Monate die Zeit mit der höchsten Rückfallquote. Wer jetzt durchhält, lindert dafür den Raucherhusten und hat spürbar mehr Energie. Nach einem Jahr hat sich ausserdem das Risiko für Herzerkrankungen halbiert. Fühlt ihr euch schon unbesiegbar?

Langzeit-gesund

Auch nach 12 Monaten ohne Zigarette darf nicht vergessen werden: Wie bei jeder Droge kann schon das kleinste «Auge-zudrücken» zum Rückfall führen. Dabei wäre es so schade drum. Wer jetzt dranbleibt, reduziert sein Schlaganfallrisiko auf das eines Nichtrauchers. Auch das Risiko für Mund-, Rachen- und Speiseröhrenkrebs hat sich mittlerweile halbiert. Bis das auch für Lungenkrebs gilt, braucht es noch einmal weitere fünf Jahre. Ganze 15 braucht unser Körper, bis er annähernd vergessen hat, dass er einmal zu den 25 Prozent der Schweizer gehörte, die regelmässig zur Zigarette greifen. Erst jetzt entspricht nicht nur das Risiko, an einer Herzkrankheit zu erkranken, dem eines Nichtrauchers. Auch das Sterberisiko ist endlich in etwa gleich niedrig. Gerade noch mal Glück gehabt. 

Von Malin Mueller am 17. Juni 2020 - 15:30 Uhr