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  4. Männer für Frauen: Schlechteste Menstruations-Ideen

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Perioden-Handschuh ist nur die 2. blödeste Idee

Diätwasser, diese verzweigten Leinen für zwei kleine Hunde gleichzeitig – es gibt so viele Erfindungen, die einfach zu nichts führen. Hier reihen sich die «Pinky Gloves» ein, deren Erfinder gerade so viel Gegenwind erfuhren, dass sie das Produkt jetzt noch einmal überdenken wollen. Was passiert, wenn Männer was zur Menstruation zu sagen haben…

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Tampon with red glitter instead of blood on pink background.

Symbolbild – genau wie die «Pinky Gloves»: symbolisch dafür, dass man es nicht erträgt, dass Frauen keinen Glitzer menstruieren.

Getty Images/iStockphoto

André und Eugen aus Deutschland haben bei der Sendung «Höhle der Löwen» einen Zuschuss für eine Erfindung bekommen. André und Eugen menstruieren zwar nicht, wissen aber auf jeden Fall, was gut für menstruierende Menschen ist. Darum haben André und Eugen jetzt Handschuhe (Pink, aus Plastik, Einweg) zum «hygienischen» Entsorgen entwickelt. LOL, André und Eugen.

Unter anderem reagierte Ikea Deutschland darauf:

Satirikerin Patti Basler fühlte sich durch die pinken Handschuhe selbst zu einer Erfindung inspiriert:

Das ist die Ausgangslage, über die sich das Internet die Woche aufgeregt hat. Pinke Einweghandschuhe, mit denen menstruierende Personen Tampons rausnehmen, blickdicht einwickeln und entsorgen können. Daran hätten André und Eugen vier Jahre getüftelt, angeblich in enger Zusammenarbeit mit Frauen. Und es ist nicht einmal die schlechteste Idee, die nicht menstruierende Personen im Zusammenhang mit der Periode jemals hervorbrachten.

Noch schlechtere Ideen…

Die weibliche Natur. Die beinhaltet so viele Leiden der Frau an sich selbst. Geburt, Links-rechts-Schwäche, Einparkprobleme, die Menstruation. Aber mit keiner Geschichte lassen sich Frauen einfacher einordnen als mit der von der Periode. Die ist der einfachste Beweis für deren angeborene Unvernunft. Weil sie stets heulen müssen und überhaupt dann unerträglich sind. Das schwache Geschlecht eben. 

Es ist ein altes Narrativ, das die Erfinder von den «Pinky Gloves» bedienen. Die Idee, dass man die Monatsblutung möglichst zu verstecken habe. Auf diese Weise war die Periode lange Zeit ein Instrument der Unterdrückung. In der Bibel steht, wer menstruiert, sei unrein für mindestens sieben Tage, solle das Haus nicht verlassen und von niemandem berührt werden, sonst sei diese Person ebenfalls unrein.

Die Schriften der anderen Weltreligionen beinhalten ähnliche Dogmen. In Indien benutzen Frauen und Mädchen oft noch schmutzige Tücher, wenn sie bluten – weil Periodenblut ohnehin als schmutzig gilt. Frauen sollen sich isolieren, wenn sie ihre Regel haben, dürfen bestimmte Lebensmittel nicht berühren und die Tempel sowieso nicht betreten.

Viel bessere Erfindungen…

Alte Schriften… Dabei ist man im Bereich der Periodenprodukte längst auf Lösungen gekommen, die ökologisch sind und sich dafür eignen, unterwegs benutzt zu werden – auch wenn mal kein Mülleimer zur Verfügung steht. Gerade als der Markt für Damenhygieneprodukte mit nachhaltigen Menstruationstassen, Periodenunterwäsche und wieder verwendbaren Binden revolutioniert wird, kapitalisieren André und Eugen Plastikhandschuhe zum Wegwerfen – schön pink und niedlich. Aber halt unnötig und umweltschädlich.

Nach dem verdienten Shitstorm wollen André und Eugen die Erfindung nun noch einmal überdenken. Die Antibabypille erfanden übrigens auch Männer. Die erhöht das Thromboserisiko. Den nächsten Schritt wird hoffentlich eine Frau machen.

Von zin am 16. April 2021 - 16:09 Uhr