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Mode als Sprachrohr

Die Queen kommunizierte durch Farben & Accessoires

«Never complain, never explain» (Dt. «Beschwere dich nie, erkläre dich nie») war einer der Leitsätze der britischen Queen Elizabeth II. Stattdessen liess sie Farben, Ringe oder ihre Handtasche sprechen.

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LONDON, UNITED KINGDOM - MARCH 29: (EMBARGOED FOR PUBLICATION IN UK NEWSPAPERS UNTIL 24 HOURS AFTER CREATE DATE AND TIME) Queen Elizabeth shelters under her umbrella as she visits the new National Tennis Centre, Roehampton on March 29, 2007 in London, England. The Queen is Patron of the Lawn Tennis Association and officially opened the new centre after being given a tour of the facilities. (Photo by Max Mumby/Indigo/Getty Images)

Mit ihrer Handtasche konnte die Queen ihren Gemütszustand ausdrücken.

Getty Images

«The Queen is dead, long live The Queen»: Nach dem Tod von Elizabeth II steht die Welt unter Schock. Sie war das am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Welt – und vermutlich auch das stilsicherste. Nicht nur in Sachen Mode, sondern auch in Sachen Umgangsformen. Wurde ihr eine Situation nämlich zu bunt, liess sie ihre Accessoires für sich sprechen.

Berühmte Handtaschen-Statements

Die Monarchin trug bei jedem öffentlichen Auftritt eine Handtasche. Die rund 200 Modelle der britischen Marke Launer dienten nicht nur zur Aufbewahrung des Nötigsten - laut der königlichen Biografin Sally Bedell Smith waren das ein Spiegel, Lippenstift, Stift, Minzbonbons und eine Lesebrille -, sondern auch zur Kommunikation mit ihren Angestellten. Und die wussten: Trug die Königin das royale Accessoire an ihrem linken, angewinkelten Unterarm, war alles in Ordnung. Landete die Tasche irgendwann auf der rechten Seite, signalisierte Elizabeth ihrem Personal, dass sie gehen möchte. «Es wäre sehr beunruhigend gewesen, wenn man sich mit der Königin unterhalten hätte und bemerkt hätte, wie die Handtasche von einer Hand in die andere wandern würde», kommentierte der königliche Historiker Hugo Vickers 2011 im Gespräch mit dem «People»-Magazin. Peinlich wäre die Situation für den Gesprächspartner allerdings nicht geworden. Das wäre alles sehr diskret abgelaufen. «Jemand wäre vorbei gekommen und hätte gesagt: Der Erzbischof von Canterbury würde Sie sehr gerne kennenlernen», beschrieb Vickers weiter.

Noch deutlicher war das Signal der auf den Boden gestellten Handtasche. Griff die Königin dazu, wollte sie schnell von einer Hofdame aus der Situation gerettet werden. Aufbruchstimmung erzeugte eine weitere Taschen-Geste: Stellte die Königin die Handtasche bei einem Essen auf den Tisch, war klar, dass sie die Veranstaltung in Kürze verlassen würde.

Sprechende Ringe am Finger

Die dramatischste Geste war laut Vickers allerdings das Drehen eines Ringes an ihrem Finger. Damit erfuhr das Personal, dass die Königin sofort aus der Situation gerettet werden wollte.

Die Farbe der Kostüme

Die bunten Töne ihrer Kleidung waren nicht nur dazu da, um aus der Masse herauszustechen, sondern hatten oft auch einen symbolischen Charakter. Bei der Trauerfeier ihres Ehemannes Prinz Philip trug die Monarchin beispielsweise einen speziellen Grünton, der eine subtile Anspielung auf den Duke of Edinburgh darstellte - und sie war nicht die Einzige. Mehrere Anwesende, darunter Prinzessin Anne, Herzogin Camilla und geladene Gäste wie Königin Letizia von Spanien trugen ebenfalls diese Farbe.

Der dunkelgrüne Farbton ist die Farbe der offiziellen Garderobe von Prinz Philip gewesen. Sie ist als «Edinburgh-Grün» bekannt und wurde laut «People»-Magazin für die Uniformen des Personals und für Privatfahrzeuge verwendet. Ein grüner Land Rover wurde auch für den Transport des Sarges von Prinz Philip bei seiner Beerdigung im April 2021 verwendet.

Von spot am 9. September 2022 - 18:00 Uhr