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  4. Coronavirus: Wie sicher sind Obst und Gemüse aus dem Supermarkt

Vitaminzufuhr mit Risiko

Kann man Obst und Gemüse noch sorglos kaufen?

Wir desinfizieren uns die Hände, gehen teils mit Schutzmaske und Handschuhen in den Supermarkt und landen am Ende sicher und mit jeder Menge frischem Obst und Gemüse wieder daheim – oder? Wie bedenkenlos sind die Vitamine in Zeiten des Coronavirus?

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Back view of young woman holding ecologically friendly reusable cotton mesh bag with fruit and vegetables. Zero Waste shopping concept at public outdoors market.

Müssen wir uns jetzt Sorgen machen, Obst und Gemüse im Supermarkt zu kaufen?

Getty Images

Wisst ihr noch damals, als wir bei Obst und Gemüse, das in Plastik verpackt ist, empört die Nase rümpften und uns lieber im nächsten Supermarkt noch mal umsahen, ob es die Gurke nicht vielleicht auch ohne Folie gibt? Aktuell sieht die Situation anders aus: Viele greifen jetzt wieder lieber zum eingepackten Produkt. Das kann man zu Hause auspacken und weiss «niemand ausser mir hatte es in den letzten Stunden in der Hand. Keimfrei.» Peperoni, Bananen und Salat in Folie – ein Hoch aufs Plastik. Ohne diesen Schutz erscheint uns das Risiko für Bakterien durch fremde Hände zu gross. Kann das eigentlich sein? Und ist die verpackte Version von Obst und Gemüse wirklich sicherer?

Ansteckung unwahrscheinlich

Die gute Nachricht zuerst: Eine Übertragung des Virus durch Lebensmittel ist sehr unwahrscheinlich. Das gibt das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Mitteilung bekannt und erwähnt, dass bisher (Stand: 30. März 2020) keine Fälle bekannt sind, in denen sich eine Person durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel mit dem Coronavirus angesteckt hat.
Das kleine Wörtchen «unwahrscheinlich» heisst aber immer auch: Komplett unmöglich ist es nicht. Prinzipiell kann eine Infektion durch Viren auf Lebensmitteln nicht ausgeschlossen werden, da die Übeltäter dort einige Stunden überleben und uns anschliessend durch Kontakt mit unseren Schleimhäuten infizieren könnten. Allerdings ist das Coronavirus in der Umwelt relativ unstabil. Temperaturwechsel (zum Beispiel vom kalten Gemüsefach in die warme Wohnung) gefallen ihm gar nicht.

Rettet Plastik uns vor Viren?

Heisst: Alles, was wir nicht ohnehin kochen oder schälen, wird einfach gründlich abgespült. Ob heiss oder kalt macht dabei keinen grossen Unterschied: Um alle Viren zu töten, müsste das Wasser eine Temperatur von 60 Grad haben – nicht wirklich angenehm für die Hände. Mit den Viren, die nach dem normal temperierten Waschgang noch auf den Lebensmitteln sind, wird ein gesundes Immunsystem aber problemlos fertig.
Die Plastikfolie sorgt also auch weiterhin für mehr Schaden als Hilfe. Und wo wir schon von unwahrscheinlichen Fällen reden: Auf Plastik hält sich das Virus mindestens genauso lange wie auf dem Obst und Gemüse. Kommt die Folie doch ins Haus, gilt: Hände nicht nur vor und nach dem Einkaufen waschen, um eine Verbreitung der Viren zu vermeiden, sondern auch nach dem Entfernen des Plastiks. Trotzdem noch Angst?

Wer komplett auf Nummer sicher gehen will, kann das nur, indem er Rohkost für einige Zeit meidet und auf Lebensmittel verzichtet, die keine Schale haben (Salat, Sprossen) oder bei denen die Schale mitgegessen wird. Ist das Gemüse oder Obst aber einmal gekocht, besteht kein Risiko mehr – bei hohen Temperaturen macht das Coronavirus schlapp. 

Von Malin Mueller am 30. März 2020 - 18:09 Uhr