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Über Nebenwirkungen und Schutz

Das erwartet uns bei der Booster-Impfung

Schon sechs Monate her seit dem letzten Piks? Dann ist es schon wieder an der Zeit für eine Auffrischung. Wir verraten euch, mit welchen Nebenwirkungen ihr dabei rechnen müsst und wie gut die Booster-Impfung laut aktuellen Studien vor der Delta- und der Omikron-Variante des Virus schützt.

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Booster-Impfung: Bild mit drei Spritzen

Eine erste Studie zeigt: Die Booster-Impfung könnte auch den Schutz vor Omikron erhöhen.

Getty Images

«Auf zur dritten Impfung» – das denken sich momentan viele. Denn der Zeitpunkt ist perfekt: In zehn Tagen ist Weihnachten. Und für das Familienfest inklusive Grosseltern wäre der zusätzliche Schutz sicher nicht verkehrt.

Doch die eine oder der andere muss sich noch etwas gedulden. Denn in der Schweiz ist die Drittimpfung offiziell erst sechs Monate nach der Zweitimpfung zugelassen – auch wenn die Auffrischung aus medizinischer Sicht schon früher möglich wäre, wie Experten sagen. In einigen Kantonen kann man sich je nach Kapazität auch bereits vor Ablauf der Frist boostern lassen. Da dies aber (noch) nicht erlaubt ist, muss man dafür eine schriftliche Einwilligung unterzeichnen.

Wer sich trotzdem bereits einen Termin sichern konnte, dem graut es womöglich jetzt schon vor den Nebenwirkungen. Doch welche Impfreaktionen sind zu erwarten? Das hängt nicht zuletzt vom Impfstoff ab.

Das sind die häufigsten Nebenwirkungen  

In der Schweiz sind für den Booster bisher nur die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen. Das BAG empfiehlt, wenn möglich denselben Impfstoff wie bei der Grundimmunisierung zu verwenden. Jüngeren Menschen wird jedoch aufgrund von seltenen Herzmuskelenzündungen zunehmend von Moderna abgeraten. Personen unter 30 Jahren wird vorzugsweise die Auffrischimpfung mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech empfohlen, heisst es daher seit kurzem auch auf der Seite des BAG. Die Mischung zweier Impfstoffe gilt als unproblematisch. Es gibt sogar einige Hinweise, dass eine Kreuzimpfung womöglich besser schützen könnte.

Zu den Impfreaktionen führten die Hersteller selbst Studien durch. Die amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA) publizierte die Resultate von Pfizer/Biontech und Moderna und kam zum Schluss, dass ähnliche Reaktionen wie bei der Erst- und Zweitimpfung erwartet werden. Dazu gehören:

Häufigste Nebenwirkungen von Pfizer/Biontech (bei 18- bis 55-Jährigen):

  • Schmerzen an der Impfstelle: 83 %
  • Müdigkeit: 63.8 %
  • Kopfschmerzen: 48.4 %
  • Muskelschmerzen: 39.1 %
  • Schüttelfrost: 29.1 %
  • Gelenkschmerzen: 25.3 %
  • Fieber: 17,3 %
  • Durchfall: 8,7 %
  • Schwellungen: 8 %
  • Rötungen: 5,9 %
  • Übelkeit und Erbrechen: 3.5 %

Häufigste Nebenwirkungen von Moderna (bei 18- bis 65-Jährigen):

  • Schmerzen an der Impfstelle: 86 %
  • Müdigkeit: 62 %
  • Kopfschmerzen: 58.9 %
  • Muskelschmerzen: 49.6 %
  • Gelenkschmerzen: 41.9 %
  • Schüttelfrost: 40.3 %
  • Empfindlichkeit am Arm der Impfung: 24.8 %
  • Fieber: 14 %
  • Übelkeit und Erbrechen: 12.4 %
  • Schwellungen: 6.2 %
  • Rötungen: 5.4 %

So schützt der Booster gegen Delta und Omikron

Doch das (kurzfristige) Leiden zahlt sich aus. Denn der Booster soll den Schutz vor der Delta-Variante – die derzeit dominierende Virus-Variante in der Schweiz – laut einer Studie aus Israel deutlich erhöhen. So schützte eine Booster-Impfung mit Pfizer/Biontech zu 92 Prozent vor einer Hospitalisierung und zu 93 Prozent vor einem schweren Krankheitsverlauf. Der Schutz war somit deutlich höher als bei Menschen mit einer Zweitimpfung, die älter als fünf Monate war.

Inwiefern die Impfung auch im Kampf gegen Omikron hilft, ist noch unklar. Eine britische Studie liefert erste Hinweise: Dieser zufolge sank der Impfschutz bei Pfizer/Biontech gegen Omikron nach vier Monaten auf 34 Prozent. Das lässt vermuten, dass sich die neue Variante schneller ausbreiten könnte. Durch den Booster konnte der Schutz immerhin auf 75 Prozent gepusht werden. Die Zahlen seien jedoch mit Vorsicht zu interpretieren, sagen die Forschenden. Für genaue Aussagen brauche es dringend weitere Studien.

 

Von Deborah Bischof am 4. Januar 2022 - 11:30 Uhr