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Ruhig bleiben

Diese Musikrichtung hilft, langsamer zu essen

Wer mit Geschwistern aufgewachsen ist, kennt das Problem mit dem Futterneid: Die Angst davor, nichts abzubekommen, sitzt uns noch in den Knochen und nach dem Menü enden wir mit Bauchschmerzen auf der Couch. Doch es gibt da eine Musikrichtung, die helfen könnte.

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Happy young woman with motor scooter enjoying ice cream in the city, Lissabon, Portugal

Mit der richtigen Musik im Ohr langsamer essen? Laut Dänischen Wissenschaftlern geht das. 

Getty Images/Westend61

Menschen sind seltsame Wesen. Wir lassen uns von wahnsinnig vielen Dingen beeinflussen. Wenn wir traurig, wütend, gestresst, wahnsinnig glücklich oder irritiert über unsere Nagellackfarbe im Neonlicht sind, essen einige von uns viel, andere plötzlich gar nichts mehr. Essen alle, wollen wir auch. Isst niemand, verschwindet auch unser Hungergefühl von der Bildfläche. Scheint die Sonne, regnet es, ist es besonders warm oder besonders kalt – unser Essverhalten passt sich an. Eigentlich ist es also kein Wunder, dass uns auch Musik die Art, wie wir Nahrung zu uns nehmen, beeinflusst. Was jetzt eine neue Studie aus Dänemark herausgefunden hat, ist aber trotzdem spannend: Hören wir eine bestimmte Musikrichtung, sollen wir plötzlich langsamer essen.

Menschen, Schokolade und eine gute Playlist

Wie man das herausfindet? Man gibt einer Menge Menschen eine Menge Schokolade zu essen, spielt Musik im Hintergrund und schaut, was passiert (kein Scherz, das war tatsächlich die Ausgangslage der Studie). 

Das Ergebnis? Der Schlüssel zum Ende von Magenkrämpfen und Völlegefühl nach jeder Mahlzeit heisst «Legato». Dabei handelt es sich nicht um eine richtige Musikrichtung, sondern eher eine Spielart. Gemeint sind Töne, die ineinander überfliessen und zu einer Art Musikbogen werden. Ein Beispiel? Die typische Tonleiter, die man im Musikunterricht damals rauf und runter gesungen hat: «Do re mi fa sol la ti do». Wird die dann auch noch langsam gespielt, verlangsamt sich die Bewegung unserer Kaumuskulatur noch weiter. Tatsächlich vermuten die Forscher, dass wir unser Esstempo unbewusst dem Beat der Musik anpassen – ähnlich wie das vielen mit dem Schritttempo beim Joggen passiert.

Macht Musik an!

Falls die Legato-Spielart jetzt nicht so richtig euer Ding ist: Das Radio beim Dinner laufen zu lassen, lohnt sich trotzdem. Denn egal, welche Musikrichtung die dänischen Forscher ihren Probanden vorspielte: Alle assen mit Ton im Hintergrund langsamer, als ganz im Stillen. Heisst ins reale Leben übersetzt, dass wir unserem Körper mit der richtigen Playlist beim Essen mehr Zeit geben, unserem Hirn zu melden, dass wir allenfalls schon satt sind. Und dass das italienische Restaurant um die Ecke seine Hardrock-Playlist nochmal überdenken sollte, wenn es seine Gäste gern so lang wie möglich an sich binden möchte. 

Musik im Hintergrund beim Essen – seid ihr Fan oder ist das für euch ein No-Go? Und habt ihr auch schon festgestellt, dass ihr mit der richtigen Beschallung schneller satt seid? Diskutiert in den Kommentaren mit!

Von Malin Mueller am 11. August 2020 - 08:30 Uhr