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#SupportYourLocalBusiness

Lola Studio in Zürich

Selten war Shoppen ein Akt der Nächstenliebe. Mit #SupportYourLocalBusiness möchten wir denen helfen, die ihre Tore vorerst schliessen mussten. Täglich stellen wir euch einen Shop oder Brand vor, zeigen, was Unterstützung heute bedeutet, und machen so gemeinsam einen Schritt in Richtung Zukunft. Dieses Mal wird es entspannt: Der Store von Lola Studio verbindet nämlich nachhaltige und fair produzierte Sportmode mit Yoga Lessons direkt vor Ort.

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Lola Studio

Noch hängt hier Mode. Findet im Store von Lola Studio allerdings eine Yoga Lektion statt, werden die Kleiderstangen fix unter die Decke gezogen.

Lauretta Suter

Yoga ist für viele von uns mehr als nur ein Trend. Es kann zu einer regelrechten Lebenseinstellung werden. Mit Nachhaltigkeit verhält es sich ähnlich. Lola Studio hat sich gleich beides auf die Fahne geschrieben. In der Schweiz entwirft das Label Kleidung und Accessoires für vor, während und nach der Yogastunde (ergo: auch fürs Home Office bestens geeignet). Alle Kollektionen werden in Europa aus recycelten oder natürlich nachwachsenden Materialien und zu fairen Bedingungen hergestellt. Testen kann man die Outfits direkt im Flagshipstore an der Europaallee in Zürich – denn dreimal täglich wird der von der Verkaufsfläche zum Studio. Die Kleiderstangen werden dann fix unter die Decke gezogen, die Yogamatten ausgerollt und schon gehts los. 

Und siehe da: Das Konzept funktioniert. Lola Studio hat einen festen Platz an den Fashion Weeks und wird neben dem eigenen Shop in Zürich unter anderem bei Selfridges vertrieben. Aktuell müssen wir allerdings mit den Onlinestore vorlieb nehmen.

Style: Covid-19 ist eingeschlagen wie ein Blitz. Kann man für sowas überhaupt auch nur im Ansatz gewappnet sein?
Susanne Spirig: Wir beschäftigen uns schon lange und intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit und dachten immer, es müsse irgendwann etwas Einschneidendes passieren. Aber mit so einem Ereignis, das wirklich alle betrifft, hätten wir niemals gerechnet. Am Montag, den 16. März haben wir im Team gemeinsam die Pressekonferenz des Bundesrates angeschaut und dann sofort den Shop geschlossen. Es war surreal. 

Was macht dieser Ausnahmezustand mit euch? Wie verkraftet man die plötzliche Schliessung?
Es war, als hätte man den Stecker gezogen. Die Woche davor hatten wir noch volle Yogaklassen in unserem Shop, der ja gleichzeitig auch ein Studio ist. Und dann – nichts mehr. Dass wir ein nachhaltiges Kleiderlabel sind, kommt uns im Moment dafür etwas entgegen. Wir produzieren langsam und stellen keine allzu grossen Stückzahlen her. Ausserdem pflegen wir ein sehr persönliches Verhältnis zu unseren Produzenten. So versuchen wir, uns durch die Krise zu navigieren und Lösungen zu finden. Gleichzeitig haben einige im Team Kinder. Die sind im Moment mit dem Homeschooling beschäftigter denn je. Doch die Basis unseres Labels ist und bleibt Yoga und Meditation – und diese Praxis hilft uns gerade allen dabei, die Balance nicht zu verlieren. 

Muss jetzt ein Umdenken stattfinden? Wie geht man kreativ mit der Situation um?
Alle (physischen) Fashion Weeks werden für dieses Jahr abgesagt. Wir waren dort bisher jeweils in einem Showroom dabei und sind daher direkt betroffen. Die Veranstaltungen, die vor Ort ausfallen, werden allenfalls online stattfinden. Dafür bin ich offen, es wäre schliesslich eine sehr nachhaltige Geschichte, gerade im Gegensatz zu den vielen Reisen um die ganze Welt, die die Modewochen sonst mit sich ziehen. Viele Fast-Fashion-Brands haben in dieser Zeit eine Menge Geld verloren. Es wurden ganze Kollektionen storniert, die bereits produziert waren, und nun bei den Produzenten in den Drittweltländern liegen und nicht bezahlt werden. Ich hoffe daher unbedingt, dass ein Umdenken stattfindet. Wir müssen eine Welt anstreben, in der Qualität wieder über Quantität steht, und in der die Leute wieder bewusster konsumieren. 

Ein Blick in die Glaskugel: Was wird die Krise mit der Wirtschaft und somit mit euch machen?
Selbstverständlich ist die Krise auch für uns ein grosser Verlust, aber auch eine Zeit der Chance. Wir haben für Herbst und Winter einiges geplant und hoffen, dass wir bald wieder intensiv daran arbeiten können. Im Moment sind auch unsere Manufakturen in der Türkei und in Portugal geschlossen. Aber unsere Kollektionen bestehen bereits heute aus recycelten oder wiederverwerteten Materialien und es kann gut sein, dass die Nachfrage nach solchen Produkten steigen wird. 

Schöne Momente sind derzeit selten. Gab es die dennoch?
Absolut. Ich bin in den späten 80ern zur Schule gegangen und kann mich gut an das Gefühl in den langen Sommerferien erinnern. Diese Ruhe und wenige Menschen und Autos auf der Strasse. Im Moment kommen ständig Kindheitserinnerungen an diese ruhige Zeit hervor. Und natürlich fühle ich auch die Solidarität und grosse Dankbarkeit dafür, in einem Land wie der Schweiz zu leben. 

Wie kann man euch unterstützen?
Unser Onlineshop ist geöffnet und wir verkaufen und verschicken nachhaltig produzierte Yogamatten, Yogablocks und Wohlfühl-Outfits für zu Hause. Für die Zeit nach der Krise wünsche ich mir, dass vermehrt bei Einkäufen auf nachhaltige Brands gesetzt wird, die zwar nicht 54 Kollektionen im Jahr herausbringen, aber fair, sozial und längerfristig denken. 

Danke, Susanne 💜

Lola

Susanne Spirig ist Gründerin und Creative Head bei Lola Studio.

Lauretta Suter

Jetzt mal echt: Support Your Local Business!

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Von Style am 29. April 2020 - 07:39 Uhr