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  4. Rezept Superfood: Wie gesund ist es Bananenschalen zu essen?

Über den Bananenrand hinaus

Die Bananenschale kann man essen – sollte man?

Die Bananisierung des Abendlandes, alias: Das exzessive Bananenbrotgebacke machte uns unter anderem darauf aufmerksam: Die Schale der Südfrucht kann man essen. Kann … aber sollte man auch? Wie zubereitet? Wozu? Für all eure Fragen, eine Antwort.

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La Palma, Kanarische Insel, gruene Bananen, Bananenstauden, Fruechte

Ganz zu verwerten (also mit Stil und Schalte): Die Banane.

imago images/H. Tschanz-Hofmann

Vor ein paar Monaten – während des ersten Lockdowns: Da fand bei manchen nicht nur die viel gelobte Entschleunigung statt, sondern auch eine Bananisierung des Abendlandes. Die Bratwurst unter dem Obst (sättigend, unprätentiös, bisschen krumm) wurde plötzlich von allen immer und ständig zu Brot verarbeitet. Zu sehen: auf Social Media.

Zwischen die Debatte: «Bananenbrot? Nein! Doch …» und die beiden sich verhärtenden Lager (Pro und Kontra Bananenbrot) stellte sich irgendwann Kochbuchautorin Nadiya Hussain mit einem anderen, spannenden Ansatz: «Alle verwerten gerade massenweise Bananen. Aber nicht deren Schale». Die Britin gab Tipps gegen diesen Food Waste. Denn: die gelbe Verpackung – die kann man weiterverwenden. Ihre Rezeptideen teilte sie vor Kurzem mit dem englischen Magazin Independent.

«Die Schale mit etwas Öl, Knoblauch, Zwiebeln und Barbecue Sauce aufkochen. Mit etwas Wasser ablöschen – danach zwischen zwei Burger Patties gesteckt, hat man dann eine Art Pulled Pork oder Pulled Chicken.»

Nadiya Hussain, Kochbuchautorin

Und weitere Newsportale fragten sich: «Wird die Bananenschale zum neuen Must-Eat?» (siehe The Guardian).

Wird sie? Das neue Must-Eat?

Essen ist auch politisch. Und Lebensmittel sollen demnach nicht verschwendet werden. Darum gibt es eben schon seit längerem Konzepte wie «Nose to Tail» oder «Root to Stalk». Aus dem Grün der Rüebli macht man Pesto. Und aus Bananenschalen nun eben Brotbelag.

«Mit ihrer samtigen Struktur würde man sie fast Aubergine nennen wollen.»

Nigella Lawson, TV-Köchin

Ganz subtil ist der Geschmack der Schale, sagt die englische TV-Köchin Nigella Lawson. Nur nach einer Idee Banane schmecke sie. Leicht bitter und mit einer zarten blumigen Note. Darum benutze die Engländerin sie auch gerne für Ratatouille.

Das Aussen hat es in sich

Wir wussten es ja schon vor Jahren. Vor etwa zwei (um genau zu sein) berichteten wir nämlich (hier lang zum ganzen Artikel), dass die Schale wegen ihrer wunderbaren Inhaltsstoffe eine Beauty-Waffe ist. Vitamine, Antioxidantien, Zink und Eisen wirken gegen Hautunreinheiten. Sie enthält zudem Kalium und Magnesium – das macht die Zähne weiss. Offensichtlich gehört die Schale also nicht in den Müll. Sie passt stattdessen gut in den Badezimmerschrank. Diese Erkenntnis erweitern wir jetzt um ein zusätzliches Einsatzgebiet: Unser Essen.

Noch was Wichtiges zum Schluss

… die zu verzehrenden Schalen und ihr Inhalt müssen aus dem Bioanbau kommen. Die Bananen-Anbauenden rechnen nicht damit, dass wir die Schalen essen. Bananen gehören im konventionellen Anbau zu den mit besonders viel Chemie behandelten Früchten – die Folge sind vergiftete Plantagenarbeiter und grosse Schäden für die Umwelt. Das sollten wir sowieso nicht unterstützen, aber zusätzlich könnte es richtig gefährlich sein, Bananenschalen aus konventionellem Anbau zu essen.

Von zin am 18. Mai 2021 - 09:09 Uhr