Schon klar, alle Frauen über einen Kamm zu scheren ist nicht nur wahnsinnig engstirnig und ignorant, sondern auch wenig zielführend. Schliesslich sind wir alle individuelle Lebewesen. Aber ehrlich: Manchmal sind wir auch wirklich zartbesaitete Pflänzchen. In diversen Studien konnte nachgewiesen werden, dass wir einfacher aus dem Schlaf herausgerissen werden, schwieriger einschlafen, weil wir uns zu viele Gedanken machen – und nun hat das Sleep Research Center der Loughborough University auch noch herausgefunden, dass wir im Schnitt 20 Minuten mehr Schlaf brauchen als Männer, um vollkommen ausgeruht zu sein. Der Grund dafür wurde bei der Gelegenheit allerdings gerade mit erforscht. Und hier wird es spannend.
Multitasking all day …
Wir sind nämlich nicht einfach faul und schläfrig. Unser Gehirn ist deutlich komplexer aufgebaut als das von Männern. Über den Tag hinweg erledigt es mehrere Aufgaben zeitgleich, und das konstant (ihr wisst schon, das berühmt berüchtigte Multitasking). Glaubt man den Forschern, nutzen wir unseren Denkapparat ausserdem gesamthafter als das andere Geschlecht. Das hat evolutionstechnische Gründe: Während die Männer damals auf die Jagd gingen, mussten die Frauen immer ein Auge auf die Kinder haben, egal, was sie parallel so gemacht haben. Beeren sammeln, die Höhle fegen, ihr wisst schon.
… recharging all night
Nachts kommt dann alles zur Ruhe. Der Cortex, also der Teil, der für Sprache, Erinnerungen und vieles mehr zuständig ist, switcht vom Arbeits- in den Auflademodus. Ähnlich wie bei einem Smartphone gilt: Je leerer der Akku (sprich je mehr und intensiver wir unser Hirn den Tag über genutzt haben), desto mehr Zeit braucht er, bis er wieder voll aufgeladen ist. Bei Frauen ist er nach einem langen Tag nunmal relativ nah am Anschlag. Plusminus 20 Minuten brauchen wir deshalb pro Nacht mehr, um bei gleicher Belastung im Job und Alltag ausgeruht, gesund und munter zu bleiben.
Trotzdem tendieren wir dazu, uns genau diese Extraminuten nicht zu gönnen und gleichzeitig mit unserem Partner ins Bett zu gehen und aufzustehen. Falls ihr also gerade (wie wir) gähnend vor dem Bildschirm sitzt: Das ist nicht eure Schuld. Zeigt diesen Artikel doch mal eurer besseren Hälfte und fragt, ob sie sich nicht morgen darum kümmern könnte, das Frühstück vorzubereiten. Ihr kommt dann 20 Minuten später nach.
Habt ihr auch das Gefühl, mehr Schlaf als euer Partner zu brauchen? Sagt uns eure Meinung in den Kommentaren!