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  4. Sperma-Allergie: Wie fühlt es sich an und was kann man dagegen tun?

Heftiges Brennen, Rötungen und Ausschläge

Mit einer Sperma-Allergie ist nicht zu Spassen

Was im ersten Moment für Stirnrunzeln sorgt und wie ein Witz klingt, ist für Betroffene weniger lustig. Juckende, gerötete Haut nach dem Sex? Vielleicht steckt eine allergische Reaktion dahinter. Was man darüber wissen muss und wie man sie behandelt.

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Sperma-Allergie

Bei einer Allergie gegen die Samenflüssigkeit ist ein Kondom unumgänglich.

Getty Images/PhotoAlto

Pollen, Katzenhaare, Nüsse – die gewöhnlichen Übeltäter sorgen für gereizte Augen, eine laufende Nase, oder Ausschläge. Ja, ihr kennt die Beschwerden. Wenn nicht persönlich, dann bestimmt von einer Freundin oder einem Bekannten aus eurem Umfeld. Aber ein weniger alltäglicher und ziemlich überraschender Auslöser für eine allergische Reaktion ist Sperma. Noch nie von so einer Unverträglichkeit gehört? Keine Sorge, ihr lebt nicht hinter dem Mond: Sogar Experten wissen erst seit wenigen Jahren, welcher Stoff in der Samenflüssigkeit für die unangenehmen Nebenwirkungen verantwortlich ist. 

Symptome

Wer an einer Sperma-Allergie leidet, reagiert beim Kontakt mit der Samenflüssigkeit mit Schwellungen, Rötungen, Ausschlägen, oder juckender Haut – und das oft am ganzen Körper. Im Extremfall kann es sogar zu Atemnot, Übelkeit und Erbrechen kommen. Wie jede Allergie wird sie dadurch ausgelöst, dass das Immunsystem des Körpers einen bestimmten (für die meisten Menschen harmlosen) Stoff als Krankheitserreger betrachtet und eine heftige Abwehrreaktion ins Rollen bringt.

Es liegt nicht am Partner

Bei einer Sperma-Allergie ist man nicht gegen Sperma an sich, sondern gegen die Flüssigkeit allergisch, in der die Spermien schwimmen. Darin befindet sich ein bestimmtes Protein, das bei gewissen Menschen die allergische Reaktion hervorrufen kann. Es wird in der Prostata gebildet und ist in der Samenflüssigkeit von jedem Mann zu finden. Ihr könnt euren Freund also beruhigen: Mit seinem Sperma ist alles in Ordnung!

Sex und Schwangerschaft

Wie soll die schönste Sache der Welt denn Spass machen, wenn es danach juckt und brennt? Dem alt bekannten Kondom sei Dank: Der Schutzmantel eilt Allergikerinnen zur Hilfe und lässt sie den Sex beschwerdefrei geniessen. Beim Kinderwunsch wird die Sache jedoch etwas komplizierter und hängt davon ab, wie stark ausgeprägt die Allergie ist. Sind die Symptome nur leicht, reichen bereits allergieunterdrückende Medikamente vor dem Sex. Wer mit schlimmeren Reaktionen zu kämpfen hat, kann es mit einer Allergie-Impfung versuchen: Bei der Behandlung entwickelt der Körper eine Toleranz gegenüber dem Sperma und die allergische Reaktion wird gelindert oder komplett bekämpft.

Sind Männer auch betroffen?

Ja, auch Männer können eine Sperma-Allergie entwickeln. Bei ihnen heisst es «Postorgasmic Illness Syndrom» und gilt als Autoimmunkrankheit, weil sie ihr eigenes Sperma nicht vertragen. Die Symptome sind Fieber, Schüttelfrost und Schwitzen und erinnern stark an eine Grippe. Sie machen sich etwa eine halbe Stunde nach dem Samenerguss bemerkbar und können bis zu sieben Tage andauern.

Laut Experten ist die Zahl der Betroffenen jedoch sehr gering, bei Männern tritt die Unverträglichkeit noch seltener auf als bei Frauen. Weil viele Menschen aber gar nicht wissen, dass diese Allergie überhaupt existiert, könnte die Dunkelziffer natürlich höher sein. 

Von Style am 29. November 2019 - 16:08 Uhr