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Dermatologin gibt Rat

Narbenbildung bei Affenpocken – was hilft dagegen?

Wieder ein Virus? Bitte nicht. Auch wenn wir es nicht wahrhaben möchten, die Affenpocken sind auf dem Vormarsch. Schützen kann man sich davor nur schwer. Umso wichtiger zu klären, wie man mit einer potenziellen Infektion umgeht, ohne im Anschluss Narben zu riskieren.

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Geht man nicht vorsichtig mit ihnen um, verursachen Affenpocken hartnäckige Narben.

Getty Images

Kaum ist die Corona-Pandemie halbwegs vorbei, da schnellt auch schon der nächste Virus um die Ecke. Seit Mai breiten sich in Europa die Affenpocken aus – auch die Schweiz ist davon betroffen. Hierzulande gibt es insgesamt knapp 480 bestätigte Fälle (Stand 8. September 2022). Übertragen wird das Virus über Körperkontakt. Umso wichtiger ist es zu wissen, wie man sich am besten verhält, wenn die Pocken einmal auf dem Körper gestreut haben. Insbesondere in der Hinsicht, dass viele Infizierte nach Abklingen des Ausschlags über unschöne Narben klagen.

Kratzen verbroten

Wir haben Dr. Liv Kraemer zum Thema Affenpocken befragt. Als Dermatologin kennt sie sich mit Hautproblemen und Narbenbildung aus. Uns rät sie, bei einer Infektion die Finger still zu halten: «Wie bei allen Erkrankungen mit Juckreiz oder Krustenbildung (wie etwa auch bei Windpocken oder Herpes) sollte ein Kratzen vermieden werden. Denn durch das Kratzen mit unter anderem schmutzigen Fingernägeln kann es zu einer zusätzlichen bakteriellen Infektion kommen. Die Wahrscheinlichkeit von Narbenbildung wird dadurch deutlich erhöht.» Zudem steige durch das Aufkratzen der Herde das Übertragungsrisiko.

Ist man nicht mehr ansteckend und darf das Haus nach der entsprechenden Quarantänepflicht wieder verlassen werden, gilt es vorzubeugen. Sonne meiden und hohen UV-Schutz auftragen – «sonst drohen rote Stellen und dunkle Verfärbungen, sogenannte post-inflammatorische Hyperpigmentierung», warnt die Expertin. Brennen die sich einmal in die Haut, gibt es nicht viele Behandlungen, die sie wieder rückgängig machen können. In Absprache mit einer medizinischen Fachperson könnte man die zurückgebliebenen Narben höchstens mit Microneedling oder Laserbehandlungen versuchen zu behandeln. Vorsicht ist bei diesem Virus also deutlich sinnvoller als Nachsicht.

Von Denise Kühn am 10. September 2022 - 11:00 Uhr