Nicht wenige erhofften sich ein Dreamteam, als Prinz Harry 2007 seine Verlobung mit Meghan Markle bekannt gab. Dass die Schauspielerin vor allem an der Seite von Herzogin Catherine frischen Wind ins britische Königshaus bringen würde. Sogar als «Fab Four» wurden Prinz William (41), Herzogin Kate (41), Prinz Harry (39) und Herzogin Meghan (42) zeitweise bezeichnet. Tempi passati.
Wie gegenteilig sich die Leben der beiden Ehepaare inzwischen entwickelt haben, zeigte das Jahr 2023 exemplarisch. Oder noch spezifischer der 12. Dezember. An diesem Tag veröffentlichte der Palast ein Video auf Youtube und Instagram, das Prinzessin Kate (und ihre drei Kinder Prinz George (10), Prinzessin Charlotte (8) und Prinz Louis (5) beim Sortieren von Spenden-Geschenken zeigt. «Wundervolle Mutter», «Vorbild» und «bemerkenswert» sind nur einige der vielen positiven Kommentare unter dem Video.
Gleichentags veröffentlichten auch Prinz Harry und Herzogin Meghan ein Video auf der Website ihrer gemeinnützigen Archwell Foundation, in dem Ausschnitte ihrer wohltätigen Auftritte zu sehen sind. Dazu gab es eine starke Botschaft des Paares: «Wir fühlen uns einer einfachen, aber tiefgreifenden Mission verpflichtet: Sich zeigen, Gutes tun.» Trotzdem bleiben die kritischen Stimmen nicht aus. So hob die «Daily Mail» hervor, dass Harry und Meghan ihr Video nur wenige Stunden nach dem Clip von Prinzessin Kate veröffentlichten. Bild.de titelte «Miese Meghan-Aktion gegen Kate».
Harry und Meghan in ständiger Kritik
Die kleine Episode zeigt: Was Prinz Harry und Herzogin Meghan auch tun, seit ihrem Rückzug aus dem britischen Königshaus im Jahr 2020 scheinen sie es niemandem recht machen zu können. Ob selber verschuldet oder nicht, sei dahingestellt. Zumindest dürften die TV-Interviews sowie die Veröffentlichungen ihrer Netflix-Dokumentation und Harrys Biografie «Reserve» nicht gerade förderlich gewesen sein diesbezüglich.
Und so jagte 2023 eine Negativ-Meldung zu Herzogin Meghan die andere. Im Juni berichtete die «Daily Mail» unter Berufung auf eine neue Umfrage, dass inzwischen sieben von zehn Briten eine negative Einstellung gegenüber Meghan haben. Beim «Hollywood Reporter» rangierten Harry und Meghan im Dezember unter Hollywoods Verlierern des Jahres, das Branchenblatt spricht von einer «weinerlichen Netflix-Dokumentation» und einem «trägen Podcast». Und sogar die Namen «Harry» und «Meghan» verloren 2023 an Popularität bei der Namenswahl junger Eltern, wie das Portal «BabyCenter» im Oktober berichtete.
Prinzessin Kate ist die «Prinzessin des Volkes»
Ganz anders die Situation bei Prinzessin Kate. Selbst in den USA, also der Heimat von Prinz Harry und Herzogin Meghan, gilt die dreifache Mutter gemäss «Daily Mail» als die «Prinzessin des Volkes» und ist die beliebteste Royal. Und auch in Grossbritannien hat man das Gefühl: Was Prinzessin Kate auch tut, sie scheint es allen recht zu machen. Selbst das Skandalbuch «Endgame» perlt an der Prinzessin ab – sie lächelt und schweigt. Und erzielt regelmässig Bestwerte in Umfragen.
Längst gilt Kate als Glücksfall für die britische Monarchie. Die ehemalige «Bunte»-Chefredaktorin Patricia Riekel behauptet in einem «Bunte»-Interview sogar, dass es Prinz William ohne die studierte Kunsthistorikerin deutlich schwerer hätte, die Sympathien der Briten zu gewinnen. Ihrer Meinung nach ist es die bislang grösste Lebensleistung von William, dass er sich diese Frau ausgesucht habe – die starke Frau in dieser Ehe. «Sie hat das Pflichtbewusstsein, die Weitsicht, die Disziplin, die Stärke. Das ist eine ganz ungewöhnliche junge Frau», so die Promi-Expertin Ende September. «Ohne sie hätte es die englische Monarchie sehr viel schwerer.»
Und dessen dürfte sich das britische Königshaus auch bewusst sein. Zwar sind Prinzessin Anne und König Charles sowie Königin Camilla weiterhin die am härtesten arbeitenden Royals, wie eine Auswertung des «Sunday Telegraphe» zeigt, aus welcher die «Daily Mail» zitiert. Mit 128 Einsätzen im Jahr 2023 aber muss sich auch Prinzessin Kate nicht verstecken. Sie trampelte in einem Spinning-Kurs, übte sich als Pizzabotin, schmiss sich in Tarnkleidung, duellierte sich mit Roger Federer auf dem Tennisplatz, empfing an der Seite von Prinz William sowohl die norwegischen, als auch die schwedischen Thronfolger, und glänzte nicht zuletzt als Prinzessin von Wales und damit zukünftige Königin an den Krönungsfeierlichkeiten von König Charles im Mai.
In Düsseldorf hatten Harry und Meghan ihren grossen Auftritt
Herzogin Meghan glänzte derweil mit Abwesenheit bei der Krönung ihres Schwiegervaters. Allgemein waren die Auftritte der ehemaligen Schauspielerin 2023 rar. Im März besuchte sie zum Beispiel eine Wohltätigkeitsorganisation in Los Angeles, im Mai trafen sie sich mit einer Jugendgruppe, um sich zu Themen rund um psychische Gesundheit auszutauschen, im gleichen Monat wurde sie mit dem «Women of Vision»-Award ausgezeichnet. Dazwischen gab es den einen oder anderen privateren Ausflug, zum Beispiel im Rahmen eines NBA-Spiels. Den grössten Auftritt aber hatten Prinz Harry und Herzogin Meghan im September in Düsseldorf bei den Invictus Games, die 2014 von Prinz Harry ins Leben gerufen wurden. Dabei zeigten sie auch: Sie können es durchaus noch, zeigten sich royal und sympathisch nahbar zugleich. Und verliebt wie am ersten Tag.
Der Auftritt in Düsseldorf erinnerte uns fast an alte Zeiten. Und liess die Frage aufkommen: Wieso nur sah man Meghan 2023 so selten? Klar hat sie nicht die gleiche Rolle wie Prinzessin Kate. Auch ist sie Mutter von zwei kleinen Kindern und zumindest bei der Krönung von König Charles soll der Geburtstag von Archie, der am gleichen Tag war, der Grund für Meghans Abwesenheit gewesen sein. Ob auch die regelmässige öffentliche Kritik an Harry und Meghan dazu führt, dass sie sich seltener in der Öffentlichkeit zeigen, weiss man nicht. Gut möglich ist auch, dass Harry und Meghan inzwischen einfach viel abseits des Rampenlichts tätig sind. Und vielleicht neue Projekte vorbereiten? Wir sind auf jeden Fall gespannt auf das Jahr 2024 und die neuen Auftritte – von Herzogin Meghan und Prinzessin Kate.