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  4. Auswirkungen von Corona: So hat sich unser Stil verändert

Bequemer, nachhaltiger, besser

Wie sich unsere Garderobe mit der Pandemie änderte

Nicht nur die alltägliche Routine hat sich mit Corona verändert: Auch das Innere unseres Kleiderschranks wurde ordentlich umgekrempelt, entrümpelt und neu ausgerüstet. Wie sich damit Stil und Einkaufverhalten verändert haben? Wir haben Antworten.

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Hailey Bieber

Auch Hailey Bieber zeigen sich jetzt in bequemer Jogginghose.

GC Images

Es steht ausser Frage, dass das Corona Virus unser Leben ziemlich auf den Kopf gestellt hat. Events wurden abgeblasen, Jobs wurden home-office-tauglich gemacht, Anzüge, schicke Kleider und sogar BHs wurden in der untersten Schublade verstaut. Ganz richtig, auch unsere Kleiderschränke haben eine Veränderung durchgemacht. Und die hat unseren Umgang mit Mode nachhaltig geprägt.

Der alltägliche Komfort

Es ist wohl keine Überraschung, dass dieser Text das Resultat eines Morgens im Home Office ist. Viele Büro-Angestellte mussten in den letzten Monaten nämlich das Grossraum-Office gegen die eigenen vier Wände tauschen, verbringen den Arbeitstag nun zwischen Schreibtisch und Sofa. Sich dafür in Schale zu werfen, lohnt sich ja nun wirklich nicht. Und wenn wir es trotzdem mal in eine Jeans geschafft haben, ist die pünktlich zum Feierabend ruckzuck vom Leib gerissen und durch die liebste Jogginghose ersetzt worden.

Wir setzen deshalb künftig auf angenehme, elastische Stoffe und lassen dabei auch den BH immer öfter weg (dessen Sch*****bügel haben sowieso schon immer genervt). Was bleibt, ist gemütliche Loungewear, oversized Klamotten und Tops, unter denen die Boobs auch ohne BH Halt finden.

Der Glamour obenrum

Bleiben wir noch kurz im Home Office, wo wahrscheinlich schon bald der nächste Video-Call auf euch wartet. Die Jogginghose könnt ihr natürlich anbehalten, obenrum sollte aber schon etwas mehr drin liegen. Allerdings gilt wie immer: Work smart not hard! Schnappt euch also ein unspannendes, weisses T-Shirt und peppt das mit Accessoires auf. Auffällige Ohrringe, eine schöne Kette und vielleicht sogar ein Haarband verpassen dem langweiligen Shirt ein elegantes Upgrade. Et voilà – schon hockt ihr im scheinbar schicken Büro-Outfit vor der Laptopkamera. Heisst: Oben ist künftig mehr los als unten. 

Der Handel mit Secondhand

Wer während der Quarantäne-Zeit nicht mindestens einmal seinen Kleiderschrank ausgemistet (und vielleicht wieder neu gefüllt) hat, der sollte das dringend nachholen. Ihr stosst nämlich garantiert auf alte Schätze, die man prima verschenken oder verkaufen kann. So wurden Secondhand-Onlineshops während der Pandemie massiv mehr genutzt. Die beliebte Seite Vestiaire Collective hat im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise einen Anstieg von 144 Prozent bei den Bestellungen erreicht. Auswertungen der Mode-Suchmaschine Lyst haben ausserdem ergeben, dass viele Nutzer auch in Zukunft auf Secondhandware setzen wollen. Verständlich: Der Verkauf macht Spass und die Umwelt freuts auch – win, win!

Die langzeitigen Investitionen

Wir erinnern uns an die Tage zurück, als die ersten Läden wieder öffneten und sich fast endlos lange Schlangen vor den bewachten Türen in der Zürcher Bahnhofstrasse bildeten. Völlig unverständlich für diejenigen, die aufgrund von Unsicherheiten im Job nicht mal im Traum an die Anschaffung einer teuren Handtasche denken konnten. Aber tatsächlich ist das Interesse an Luxusgütern nach wie vor gross. Designer-Teile seien noch immer eine Investition, die lange erhalten bleibt – und sich wie eine Belohnung anfühlt. Nach einer nervenaufreibenden Zeit soll man sich schliesslich auch mal was gönnen, oder? Eben.

Die passenden Masken

Während schweizweit an immer mehr Orten eine Maskenpflicht eingeführt wird, hat die Modewelt den Mundschutz schon längst in den Alltagslook integriert. Immerhin war die Nachfrage bereits vor Monaten riesig: Laut Lyst haben die Suchanfragen nach Masken weltweit um sagenhafte 822 Prozent zugenommen. Kein Wunder also, dass es mittlerweile sogar Varianten mit Ketten und zur passenden Haaraccessoires gibt. Die Masken haben sich zum offiziellen Bestandteil des Outfits etabliert (siehe Lady Gaga an den diesjährigen VMAs) und sammeln sich in den unterschiedlichsten Farben im Kleiderschrank. Blitzblank gewaschen und desinfiziert – versteht sich.

Schlendert ihr auch schon im Jogginganzug durch die Strassen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Von Lara Zehnder am 17. September 2020 - 18:00 Uhr