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Bald endet die Badi-Saision, es folgen Arte-Zeiten

Ausstellungstipps im September

Sehen wir der Tatsache ins Auge: Der Sommer trennt sich von uns. Nicht kurz und schmerzlos – wir lassen uns noch von der Sonne küssen – sondern auf die fiese, langsame Tour. Ablenkung besänftigt Liebeskummer. Und Museen sind der geeignete Ort dafür.

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Museum mit leeren Bildern

Ab in die Museen, es gibt viel zu sehen! Von Thun bis Zürich.

Getty Images

Es war heiss, es war schön, es war Sommer. «Das wars also?» werden wir in baldiger Zukunft denken. Aus und vorbei. Der Sommer will sich auch dieses Jahr nicht langfristig an uns binden und entpuppt sich als Flirt, dessen Wärme uns erst wieder in neun Monaten beglückt.

Wir könnten uns jetzt sechs Stunden und zwölf Minuten die Broken-Heart-Playlist auf Spotify reinziehen. Zu Beatles-Phrasen wie «Yesterday. Love was such an easy game to play. Now I need a place to hide away. Oh, I believe in yesterday» jaulen. Oder aber: den Worten «Now I need a place to hide away» von Songwriter Paul McCartney folgen und uns schnell in die Ablenkung stürzen. Wohin wir uns verkriechen? In Museen. Wie gut, dass verteilt in der ganzen Schweiz Ausstellungen laufen, die den Riss im Herz mit Kunst füllen.  

Basel: «Real Feelings – Emotion and Technology», HeK (Haus der elektronischen Künste)

«Real Feelings – Emotion and Technology» ist eine internationale Gruppenausstellung 20 verschiedener Künstler*innen. Die Werke setzen sich mit der Beziehung zwischen Technologie und Emotionen auseinander. Wie bewertet die Technik unsere Emotionen? Kann sie die Emotionen manipulieren? Oder sogar ganz verändern? Fragen, die in Basel mittels artifizieller Intelligenz, interaktiven Installationen, Roboterspiele, Videos, virtueller Realität und Fotografien beantwortet werden.

27. August bis 15. November 2020

Zürich: «Schall und Rauch. Die wilden Zwanziger», Kunsthaus Zürich

Wer 2020 satt hat, verabschiedet sich kurz in eine andere Zeit. Im Kunsthaus Zürich taucht man ein in die 1920er-Jahre. The Roaring Twenties. Die Ausstellung «Schall und Rauch. Die wilden Zwanziger» vereint verschiedene künstlerische Umsetzungen. Mode, Film, Architektur und alles dazwischen. Darunter finden sich Werke von Wassily Kandinsky, Piet Mondrian oder Josephine Baker.

3. Juli bis 11. Oktober 2020 

Aarau: «Towards No Earthly Pole», Aargauer Kunsthaus

Der Westschweizer Julian Charrière hat sich an kalte Ortschaften begeben. Nach Grönland und Island, auf den Rohne- und Aletschgletscher, den Mont Blanc und in die Antarktis. Dorthin, wo Eismeere, Gletscherspalten und Schneemassen liegen. Der daraus entstandene Film teilt sich den Titel mit der Ausstellung im Aargauer Kunsthaus. Neben dem Film sind in «Towards No Earthly Pole» auch Fotografien, Installationen, Objekte und Skulpturen zu sehen.

6. September 2020 bis 3. Januar 2021

Thun: «Johannes Itten & Thun. Natur im Mittelpunkt», Kunstmuseum Thun 

Der Berner Johannes Itten war Meister und Kunstpädagoge am Bauhaus in Weimar. Inspiration für seine persönliche Auffassung von Kunst und deren Malweise fand er am Thunersee. In «Johannes Itten & Thun. Natur im Mittelpunkt» wird erstmals wissenschaftlich vertieft beleuchtet, wie Thun sein künstlerisches Schaffen prägte und ihn zur abstrahierenden und gegenständlichen Darstellung von Natur führte. Das Vorbeischlendern an Ittens Frühwerk ist wie ein Spaziergang durch die Thuner Landschaft – nur drinnen. 

8. August bis 22. November 2020

Zürich: «Nuns + Monks» Galerie Eva Presenhuber 

Der Schweizer Ugo Rondinone widmet sich der Konzept-, Medien- und Installationskunst. Rondinone ist mit dem Gebrauch von Stein vertraut. 2013 ragten unter dem Titel «Human Nature» neun steinerne Skulpturmännchen vor dem Rockerfeller Center sechs Meter hoch in den Himmel. Und in der Wüste Las Vegas' liess er für «Seven Magic Mountains» farbenfrohe Steine aufeinander stapeln, die bereits aus der Ferne zu erkennen sind. Für Ugo Rondinone sind Steine ein von Natur erschaffenes Stück Vergangenheit, die er durch seine künstlerische Arbeit mit der Gegenwart verbindet. In der Galerie Eva Presenhuber türmen sich ab dem 12. September ebenfalls bunte Steine zum Betrachten und Bestaunen. Alles zwar weniger hoch. Aber genauso schön. 

12. September bis 19. Dezember 2020

Und mal ehrlich: Was haben wir uns nur dabei gedacht? Wie haben wir uns draussen in der prallen Sonne nur sehnlichst kühlere Temperaturen gewünscht? Wer braucht schon Badi, Glacé und Frozé in fancy Gläsern, wenn man sich in der Kunst verlieren kann? Der Herbst soll kommen! Ihr merkt schon, Liebeskummerphase II wurde gerade erfolgreich überwunden. Nun sliden wir in Phase III: Zorn und Wut nach der Trennung.

Welche Ausstellungen könnt ihr gegen Liebesku… lassen wir das. Her mit euren Ausstellungstipps! 
 

Von Vanessa Vodermayer am 5. September 2020 - 10:00 Uhr