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  4. Alternative Heilmethoden: welche gibt es?

Von Blutegel bis Phytotherapie

Diese alternativen Heilmethoden sollten wir kennen

Welche Tabletten gegen Kopfweh nützen, wissen die meisten. Wenn es aber um alternative Heilmethoden geht, verstehen viele nur Bahnhof. Naturheilpraktiker Hubert Nanzer erklärt, welche ­Therapien es gibt und wie sie unser Immunsystem stärken sollen.

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Schröpfen, Rücken einer Frau

Schröpfen ist eine beliebte Therapie in der alternativen Medizin. Dabei werden durch Unterdruck Verspannungen und Schmerzen gelindert. 

Getty Images/Cavan Images RF

Irisdiagnose

Zur Erkennung von Erkrankungen

Die Augendiagnose – Irisdiagnose – ist eine Hinweisdiagnostik. Das heisst, sie kommt oft bei Erstterminen zum Einsatz, um Ursachen von Beschwerden und die generelle Verfassung – seelisch und körperlich – beurteilen zu können. Dabei analysiert der Arzt die vielfältigen Strukturen der Iris. «Das Auge verrät unglaublich viel über die seelische und die körperliche Verfassung eines Menschen sowie über Degenerationen oder erbliche Vorbelastungen», sagt Hubert Nanzer. «Wenn ich feststelle, dass ein Organ geschwächt ist oder der Verdacht auf eine Krankheit besteht, lasse ich dies stets durch eine Labordiagnostik, Röntgen oder Ultraschall nachweisen.»

Die Untersuchung dauert rund 10 bis 15 Minuten, die anschliessende Besprechung etwa 45 Minuten.

Akupunktur

Gegen Stress und Schmerzen

Unsere Organe sind durch Akupunkturpunkte verbunden. Durch die Reizung dieser Punkte werden Schwachstellen der entsprechenden Organe positiv beeinflusst. Richtig angewendet, kann Akupunktur Schmerzen lindern oder heilen, in Stresssituationen beruhigen und generell positiven Einfluss auf unsere physische und psychische Gesundheit nehmen. «Im Unterschied zum chinesischen System, das über die Meridiane geht, setze ich auf eine Akupunkturform über das vegetative Nervensystem und aktiviere damit gezielt die Selbstheilungskräfte des Körpers», erklärt Hubert Nanzer.

Akupunktur

Akupunktur wirkt auf Körper und Geist – hilft also bei Schmerzen, genauso wie bei Stress. 

Getty Images

Blutegel

Gegen Gelenkbeschwerden

Die Blutegeltherapie kommt zum Einsatz bei: Bluthochdruck, Gürtelrose, Angina Pectoris, Regelschmerzen, venösen Stauungen und Entzündungen, Abszessen oder Furunkeln sowie therapieunterstützend nach einem Hirnschlag. Der Blutegel gibt über die Haut verschiedene Wirkstoffe ab. Unter anderem Hirudin (im Speichel), Hyaluronidase, Apyrase, Kollagenase und Egline, das im Körper entzündungshemmend, antiseptisch und entgiftend wirkt.

Die Blutegeltherapie hilft zur beschleunigten Erreichung der Behandlungsziele und wird gerne in Kombination mit anderen Therapien angewendet.

Schröpfen

Gegen verhärtete Muskulatur

Schröpfen ist ein uraltes Verfahren zur gezielten Ausleitung über die Haut. Dabei wird mittels eines speziellen Schröpfglases, das auf die Haut aufgesetzt wird, ein Unterdruck erzeugt, sodass darunterliegendes Gewebe ins Schröpfglas gezogen wird. Der Muskel wird beim Schröpfen punktuell sehr stark durchblutet. Dieser Vorgang bewirkt eine Lösung des übersäuerten oder verhärteten Muskels.

«Schröpfen eignet sich daher besonders bei sehr starken Verhärtungen, wo die medizinische Massage nicht mehr ausreicht», sagt Hubert Nanzer. «Insbesondere bei Muskelschmerzen und Verspannungen im Nacken, bei Rückenschmerzen und chronischer Bronchitis kann schröpfen helfen, es eignet sich aber auch zur Unterstützung des Immunsystems und zur Wärmeregulation im Körper.»

Phytotherapie

Gegen schwache Organe

Die Phytotherapie basiert auf pflanzlichen Grund- und Wirkstoffen, die positiven Einfluss auf unseren Körper haben. Sie sollte individuell auf den Patienten oder die Patientin abgestimmt werden. Grob vereinfacht wirkt die Phytotherapie wie ein Reiz, der den Körper gezielt aktiviert und damit zur Genesung beitragen kann.

Eukalyptus

Eukalyptus ist in der alternativen Medizin eine beliebte Heilpflanze. Das enthaltene ätherische Öl wirkt entzündungshemmend und schleimlösend.

Getty Images

Colon-Hydro-Therapie

Gegen Magen-Darm-beschwerden

Die heutige Ernährung, mit viel Zucker und wenig Ballaststoffen, schadet unserem Darm. Bei der Colon-Hydro-Therapie nach Nanzer werden eine Vielzahl von Beschwerden im Dickdarm behandelt. Mit individuell abgestimmten Phyto-Mischungen wird im Dickdarm das warme Wasser angereichert. «So schaffen wir die Basis, um die natürliche gesunde Darmflora wiederaufzubauen und die Gesundheit und Vitalität zurückzugewinnen», erklärt Hubert Nanzer. «Die Therapie eignet sich für Magen- und Darmbeschwerden bis hin zu Divertikeln oder Hautproblemen wie Akne.» Besonders wirksam soll sie bei chronischer Verstopfung, chronischem Durchfall, Blähungen, Hautausschlägen, psychischen Ängsten, Sinusitis, Übersäuerung oder chronischen Entzündungen sein.

Hubert Nanzer, Naturheiltherapeut

Hubert Nanzer, dipl. Naturheilpraktiker TEN in Neuenkirch LU, www.therapiehausnanzer.ch.

ZVG
Von lm am 30. Januar 2021 - 11:09 Uhr