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Dentales Drama? Nicht mit uns!

7 Zahnpflege-Fehler, die wir jetzt verbessern

Bitte Lächeln – gepflegte Beisser können sich schliesslich zeigen lassen. Aber was ist richtig gepflegt? Und was ist falsch? Zahnärztin Anne Harder nennt die häufigsten Fehler. Inklusive Korrektur.

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Zahnbürste

Entspannt zurücklehnen ist nicht. Bei der Zahnpflege legen wir uns besser ins Zeug!

imago/fStop Images

Die falsche Haarpflege macht die Mähne krausig, verursacht bei übermässiger Hitze Spliss. Aber: Haare wachsen weiter und wenn sie ab sind, einfach nach. Im Idealfall. Sind sie kaputt, kriegen wir eine zweite Chance. Auch eine dritte, achte oder fünfzehnte. Dasselbe gilt für missglückte Frisuren. Auf natürliche Weise verschwand so (zeitweise unter der Perücke) innert Monaten Britney Spears Haar-Dilemma, das sich die Sängerin 2007 mit einem Rasierer zufügte. 

Zähne hingegen verzeihen weniger. Nach den Milchzähnen folgt direkt das bleibende Gebiss. Bei den meisten Erwachsenen im Oberkiefer und Unterkiefer eine Aneinanderreihung von jeweils 16 Zähnen. Acht Schneidezähne, vier Eckzähne, acht Backenzähne, acht Mahlzähne und vier Weisheitszähne. Sind sie kaputt, sind sie kaputt. Da hilft nur noch ein Eingriff in der Praxis, wo der Schaden mit viel oder wenig Aufwand behoben wird. Tragt den Zähnen deshalb Sorge! Dr. med. dent. Anne Harder ist Inhaberin ihrer gleichnamigen Praxis in Zürich und weist uns auf die häufigsten Fehler bei der Zahnpflege hin:

Fehler Nummer 1: Falsche Putztechnik

Übt bei horizontalem Schrubben nicht zu viel Druck aus – sonst wird möglicherweise der Zahnhals beschädigt. Die Zahnbürste sollte den Zahn ohne Druck berühren. Macht kreisende Bewegungen oder bürstet von Rot nach Weiss. Also von Zahnfleisch zu Zahnkante.
 

Fehler Nummer 2: Mangelnde Interdentalreinigung

Die Stellen an denen sich die einzelnen Zähne berühren, bezeichnet man als Interdentalräume. Sie machen ganze 40 Prozent unserer gesamten Zahnfläche aus. Mit der Zahnbürste erreichen wir aber oftmals nur die anderen 60 Prozent. Damit zwischen den Zähnen keine schnelle Kariesbildung oder Zahnfleischentzündung entsteht, sollte mindestens am Abend die Zahnseide zum Einsatz kommen. 

Fehler Nummer 3: Bei blutendem Zahnfleisch weniger Putzen

Blutet das Zahnfleisch, werden wir vorsichtig. Aber! Bitte nicht nachsichtig. Putzen wir bei verletztem Zahnfleisch weniger gründlich und verzichten auf die Zahnseide, fällt das Reinigungsergebnis schlechter aus. Damit sich das Zahnfleisch aber erholen kann, ist Sauberkeit unerlässlich.  

Fehler Nummer 4: Ungründliches Schrubben

Beim Zähneputzen werden gerne mal die Aussenflächen der oberen hinteren Backenzähne und die Innenflächen der unteren Backenzähne vergessen – diese müssen unbedingt berücksichtigt werden. Weiter gilt die unumgängliche Regel: mindestens zwei mal pro Tag für mindestens zwei Minuten schrubben. Am Abend sollten wir zusätzlich Zahnseide verwenden und unser Reinigungs-Ritual mit einer fluoridhaltigen Mundspüllösung beenden.

Fehler Nummer 5: Die Werkzeug-Wahl

Anna Harder empfiehlt Schallzahnbürsten. Viele erzielen mit einer elektrischen Zahnbürste bessere Ergebnisse als mit einer Handzahnbürste. Aber Achtung: bei empfindlichen oder beschädigten Zähnen sind weiche Borsten kontraproduktiv, weil dann die Abrasion (Abrieb von Zahnschmelz) höher ist. Besser: mittelharte Bürstenaufsätze. 

Fehler Nummer 6: Ungeeignete Pflegeprodukte

Zahnpasta ohne Fluorid? Ein grosser Fehler. Unser Zahnschmelz braucht Fluorid um gegen die Kariesbakterien anzukommen. Von Bleaching-Zahnpasten wird abgeraten. Sie sind meistens sehr aggressiv und schaden den Zähnen. Vor allem wenn wir die Paste mit weichen Borsten auf defekte Zahnhälse auftragen.

Fehler Nummer 7: Verzicht auf professionelle Dentalhygiene

Damit der Zahnhalteapparat (also jener Teil, der den Zahn im Zahnfleisch verankert) gesund bleibt und der Knochen sich nicht zurückzieht, muss das Zahnfleisch von Zahnstein befreit werden. Für diesen Vorgang brauchen wir professionelle Hilfe. Ein- bis zweimal pro Jahr sollten wir uns der Dentalhygiene unterziehen. 

Von Vanessa Vodermayer am 29. Mai 2021 - 10:09 Uhr